Trotzkis Erbe (Teil 4)

Hanns Graaf

4. Partei und Internationale

Ein Ausdruck der internationalistischen Orientierung Trotzkis ist seine Haltung zur Frage der Internationale. Schon während des 1. Weltkriegs war er aktiv an der Neuformierung der internationalistischen, anti-imperialistischen Kräfte beteiligt. Mit den Konferenzen von Kiental und Zimmerwald begann der politische Klärungsprozess, der schließlich im März 1919 – stark befördert durch die Russische Revolution und Lenins Bolschewiki – zur Gründung der III. (kommunistischen) Internationale (Komintern) führte. Trotzki war stark an den Debatten und der Ausrichtung der Komintern beteiligt, bis ihm Ende der 1920er jede Einflussnahme genommen war.

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Der Einfluss der AMO auf die Temperatur

Paul Pfundt

In seinem letzten Kurzbericht behauptet der „Weltklimarat“ IPCC, dass die gesamte (!) Erwärmung der letzten Dekaden auf die Menschen und deren CO2-Emissionen zurückgeführt werden könnte. Das ist aber schon deshalb fraglich, weil das IPCC bisher immer gesagt hat, dass nur ein großer oder der größte Teil der Erwärmung auf CO2 zurück geführt werden könne, also auch andere, natürliche Faktoren eine Rolle spielen. Hieran zeigt sich schon, dass es mit dem Wahrheitsgehalt und der Seriosität der IPCC-Wissenschaft und umso mehr mit dem Alarmismus der vielen Klimapropagandisten in Politik und Medien nicht weit her ist. Doch was stört mich mein Geschwätz von gestern?

Wie wollen uns in diesem Beitrag damit befassen, was Meeresströmungen mit der Temperatur zu tun haben. Dazu schauen wir uns die für Nord- und Mitteleuropa besonders relevante „Atlantische multidekadische Oszillation“ (AMO) an.

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Black lives matter!

Hannah Behrendt

Die Ermordung des Schwarzen George Floyd durch sadistische und rassistische Bullen in den USA hat nicht nur dort, sondern weltweit für Empörung gesorgt. In vielen Städten, auch in Deutschland, gingen wiederholt Zehntausende auf die Straße.

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Trotzkis Erbe (Teil 3)

Hanns Graaf

3. Trotzkis Faschismusanalyse

Der Faschismus als besondere Herrschaftsform der Bourgeoisie war im 20. Jahrhundert ein neues  Phänomen. Obwohl natürlich auch schon davor Formen des offenen Terrorismus gegen Unterdrückte, Linke und die Arbeiterbewegung vorkamen, gab es den Faschismus als besondere Bewegung und Regierungsform so noch nicht. Vor dem Marxismus stand somit die Aufgabe, diese neue Erscheinung zu analysieren – zumal der Faschismus mit seinen brutalen Methoden eine besondere Bedrohung darstellte.

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Kritiker-Bashing als Methode

Hanns Graaf

Am 12. Mai 2020 veröffentlichte die Gruppe ArbeiterInnenmacht (GAM) einen Text mit dem Titel „Das Querfront-Virus“, der sich mit den Kritikern der Lockdown-Politik der Regierung beschäftigt (http://arbeiterinnenmacht.de/2020/05/12/das-querfront-virus/).

Der Grundgestus des Artikels von Markus Lehner und Wilhelm Schulz ist eine Kritik der sehr unterschiedlichen Teile der regierungskritischen Bewegung, die für eine Änderung  oder Abschaffung des Lockdowns eintritt oder sogar bestreitet, dass das Corona-Virus überhaupt gefährlich sei.

Die Autoren konstatieren bezüglich der Kritiker-Szene: „Dabei greift sie zwar reale Befürchtungen auf, zum Opfer einer globalen Wirtschaftskrise zu werden, und artikuliert auch Kritik an den Einschränkungen demokratischer Rechte – aber sie tut dies, indem sie dies mit einer wilden Mischung aus Populismus, rechter Ideologie, Verschwörungstheorie und irrationalistischer Leugnung der Gefahr des Corona-Virus verknüpft.“ Wenn die Autoren die Anti-Lockdown-Proteste als „Querfront“ bezeichnen, in der verschiedene Kräfte von ganz links bis ganz rechts aktiv sind, so ist das durchaus korrekt – besagt allerdings über deren Inhalte und Positionen an sich noch wenig.

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Trotzkis Erbe (Teil 2)

Hanns Graaf

2. Die Übergangsmethode

Von großer Bedeutung ist Trotzkis Beitrag zur Weiterentwicklung der revolutionären Programmatik. Während die Theorie der Permanenten Revolution v.a. die Frage der Strategie berührt, betrifft die Übergangsmethode eher die Taktik.

Schon immer hat die revolutionäre Linke darüber nachgedacht, wie der alltägliche Klassenkampf für konkrete Verbesserungen und Reformen mit dem Ziel der Überwindung des Kapitalismus verbunden werden kann. Bis 1917 gab es dazu aber – im Sinne eines Systems von Taktiken, eines Programms – nur bescheidene Ansätze. Das lag v.a. daran, dass die Arbeiterbewegung und der Klassenkampf erst an der Wende zum 20. Jahrhundert so weit entwickelt waren, dass bestimmte Erfahrungen vorlagen, die theoretisch verarbeitet werden konnten. Hier sei als Beispiel dafür nur auf die Frage der Massen- bzw. Generalstreiks und die „Generalstreikdebatte“ verwiesen sowie auf das erstmalige Entstehen von authentischen Arbeiterräten (Sowjets) in der Revolution von 1905 in Russland.

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Eine Regierung des Versagens

Paul Pfundt

Krisen gelten gemeinhin als Stunde der Exekutive, auch die Corona-Krise bestätigt das. Die Umfragen für die regierenden Unions-Parteien gehen geradezu durch die Decke, allerdings profitiert die (mit)regierende SPD wieder einmal nicht davon. V.a. der CSU-Chef und bayerische  Ministerpräsident Söder sammelt fleißig Pluspunkte als Corona-Hardliner und positioniert sich als Nachfolger von Kanzlerin Merkel. Das Corona-Management von Bund- und Landesregierungen wird lt. Umfragen von einer klaren Bevölkerungsmehrheit für gut befunden – allerdings mehren sich die Stimmen und Protestaktionen der KritikerInnen der gegenwärtigen Anti-Corona-Politik und der damit verbundenen Einschränkungen. Die Netzaktivitäten und die Demos der letzten Wochen  zeigen dabei eine eigenartige Melange aus Rechten, Linken, DemokratInnen und „Verschwörungs-Theoretikern“. Obwohl selbst in den „öffentlichen“ Zentralmedien (TV, Printmedien) verschiedene Meinungen zur Corona-Krise zu Wort kommen, dominiert dort klar die Position der Bundesregierung bzw. ihrer „Ratgeber“, während in den „sozialen Medien“ die KritikerInnen präsenter sind – wie immer.

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