Hanns Graaf
Fast täglich werden wir propagandistisch darauf eingenordet, dass uns immer weitere Erwärmung und damit eine Klimakatastrophe drohe. Diese käme dadurch zustande, dass durch die Verbrennung fossiler Stoffe (Kohle, Gas, Öl) Spurengase wie CO2 emittiert werden und sich in der Atmosphäre anreichern. Diese Spurengase würden nun wie eine Art Isolierung wirken und die Abkühlung der Erde vermindern bzw. zusätzliche Erwärmung erzeugen. Als Hauptübeltäter wird dabei das CO2 ausgemacht, welches das Klima wesentlich (mit)bestimmen würde. Theoretisch findet diese Auffassung darin ihren Ausdruck, dass durch den anthropogenen (menschlichen) Zusatzeffekt der „natürliche“ Treibhauseffekt (THE) signifikant verstärkt würde.
Im Folgenden sollen einige Argumente vorgestellt werden, die gegen diese Auffassung sprechen und sie widerlegen. Dabei ist es im Endeffekt durchaus nicht wesentlich, ob man sich grundsätzlich der weitestgehenden Kritik anschließt, welche die Theorie des THE an sich ablehnt, oder diese in den Grundzügen sogar akzeptiert, sie aber so interpretiert, dass eine bedrohliche Erwärmung, wie sie von der IPCC-Richtung behauptet wird, nicht erfolgen kann.
Der Autor ist selbst kein Klimaforscher. Insofern kann es durchaus sein, dass die Begrifflichkeit nicht immer zu 100% wissenschaftlich exakt ist. Das ändert jedoch im Kern nichts an der inhaltlichen Aussage der folgenden Argumente, die durchaus von vielen Wissenschaftlern so oder ähnlich vertreten werden. Wir halten das für umso wichtiger, als in den offiziellen Darstellungen der Klima-Frage in Politik und Medien entscheidende wissenschaftliche Fragen ausgeklammert oder gar als im wissenschaftlichen Konsens gelöst dargestellt werde.
Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Argumente gegen die IPCC-Auffassung, wir wollen uns hier jedoch nur auf einige beschränken. (Weitere Beiträge zum Thema auf dieser Seite unter dem Suchwort „Klimapolitik“.)
Argument 1
Die Treibhaustheorie (THT) wurde in ihren Grundzügen bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Svante Arrhenius formuliert. Seine Theorie wurde sofort von vielen prominenten Wissenschaftlern kritisiert und widerlegt. Mehrere Physiker haben nachgewiesen, dass Arrhenius bestimmte physikalische Gesetze (z.B. das Stefan-Boltzmann-Gesetz) falsch angewendet und falsch gerechnet hat. Auch die bekannte Mouna Loa-CO2-Meßkurve von C.D. Keeling ist kein Beweis für den THE. Sie belegt lediglich den Anstieg des CO2-Levels in einer bestimmten Zeit.
Jahrzehntelang waren die Vertreter der THT eine kleine Minderheit in der Wissenschaft. Die Etablierung der THT als methodische Grundlage der Klimaforschung war v.a. ihrer „Förderung“ durch bestimmte Kreise von Politik und Kapital zu verdanken, die 1988 in der Gründung des IPCC mündete. Sie war nicht einfach Ergebnis einer inner-wissenschaftlichen Meinungsbildung. Schon gar nicht war ihre „Inthronisierung“ als offizielle Auffassung damit verbunden, dass die alten Auffassungen der Klimawissenschaft bzw. die frühere Kritik an der THT argumentativ widerlegt worden wären.
Bis heute gibt es keinen wissenschaftlichen – empirischen oder experimentellen – Beweis für die THT. Die traditionelle Position der Klimaforschung wurde also von der THT nie falsifiziert, schon deshalb ist sie nichts anderes als eine Hypothese. Die seit Newton anerkannten Anforderungen an eine physikalische Theorie – Überprüfbarkeit und Bestätigung durch die „Sinne“, durch Versuche oder exakte Berechnungen – sind nicht gegeben.
Auch die Behauptung eines Konsensus in der Klima-Wissenschaft ist nachweislich falsch, allenfalls gibt es eine Mehrheit für die THT. Doch selbst ein Konsens hätte keine Beweiskraft. Die massive Kritik aus der Wissenschaft, die von tausenden Wissenschaftlern, darunter mehrere Physik-Nobelpreisträger, geäußert wurde und wird und in hunderten begutachteten Fachpublikationen niedergelegt ist, wird vom IPCC und den entsprechenden Kreisen in Politik und Medien bewusst ignoriert. So wird absichtlich der falsche Eindruck erweckt, dass es einen Konsens bzw. eine klare Mehrheit und keine relevante Kritik an der THT und am Klima-Alarmismus gebe.
Argument 2
Der in Strahlungs-Diagrammen dargestellte THE soll die Erde angeblich von einer Durchschnittstemperatur (ohne THE) von –18 auf +15° C erwärmen. Davon abgesehen, dass die -18° C Ergebnis einer physikalisch falschen Anwendung des Stefan-Boltzmann-Gesetzes sind, reduziert diese Auffassung die thermodynamischen Prozesse und Zustände der Erde auf den Wärmetransport durch Strahlung, dargestellt in den Strahlungsbilanz-Diagrammen. Diese Auffassung ist schon deshalb falsch, weil andere wichtige energetische Faktoren unberücksichtigt bleiben bzw. unterbewertet werden (Sonne, Bewölkung, Meeresströmungen, innere Erdwärme, Radioaktivität, Gezeitenreibung, Atmosphärendruck usw.).
Diese Einseitigkeit der Betrachtung fällt z.B. auch beim Vergleich Erde – Venus auf. Die Venus sei lt. THT deshalb so heiß, weil ihre Atmosphäre fast nur aus CO2 bestehe. Das stimmt zwar, doch die wesentlich höhere Masse der Venus-Atmosphäre erzeugt einen so hohen Atmosphärendruck, dass dieser allein schon die höhere Venus-Temperatur weitgehend erklärt.
Auch die Tatsache, dass Erde und Atmosphäre und v.a. die Meere Wärmespeicher sind, bleibt unbeachtet. Die Speicherfähigkeit der Meere ist deshalb besonders hoch, weil das Sonnenlicht tief in sie eindringen kann (im Unterschied zur festen Erdkruste, wo nur die oberste Schicht bestrahlt wird) und weil sie wesentlich mehr Materie beinhalten als etwa die Atmosphäre. Diese Speicherwirkung, welche die Kühlung des Systems durch Abstrahlung „minimiert“ (genauer: zeitlich verzögert) und damit permanent für ein höheres Temperaturniveau der Erdoberfläche (inkl. der untersten Luftschicht) sorgt, trägt wesentlich dazu bei, dass die Erde im Durchschnitt wärmer ist als etwa der Mond, obwohl dieser die gleiche Strahlung von der Sonne erhält. Selbst wenn es also den THE gäbe, hätte er aufgrund des Wärme-Speicherungs-Effektes eine deutlich geringere Wirkung, als behauptet wird.
Die Ableitung von Temperaturzuständen nur aus Strahlungsleistungen ist undialektisch und physikalisch falsch. Warum? Temperaturen ergeben sich auch, aber nicht nur aus der zugeführten Energiemenge. Es spielen dabei mehrere Faktoren eine Rolle, deren Zusammenwirken beachtet werden muss. Solche Faktoren sind:
- die zugeführte Energiemenge (bei Strahlung angegeben etwa in Watt pro Quadratmeter);
- die Art des Energietransports (Strahlung, Wärmeleitung, Konvektion), weil diese wesentlich bestimmt, wie viel Wärme in welcher Zeit übertragen wird (Materie und materielle Prozesse existieren bzw. vollziehen sich in Raum und Zeit!); die „Übertragungsrate“ ist bei der Wärmeleitung pro Zeiteinheit am größten;
- die Temperatur des Energielieferanten (Strahlers), je höher dessen Temperatur, desto höher die Heizleistung (Strahlung);
- die Eigenschaften des zu erwärmenden Mediums; dazu zählen:
- die Wärmeleitfähigkeit, die das Tempo der Erwärmung beeinflusst;
- der Materiegehalt (Volumen), der mitbestimmt, wie viel Energie gespeichert werden kann;
- die Oberflächeneigenschaften (Albedo), welche die Reflektivität bestimmen;
- die Transparenz / der Aggregatzustand, die bestimmen, welche Art von Energietransport in welchem Maße erfolgen kann (Luft und Wasser sind für Strahlung transparent, feste Stoffe nicht);
- Umfeld-Bedingungen: so werden z.B. in der Atmosphäre permanent riesige Wärmengen auch von horizontalen Strömungen (Warmluft vom Äquator zu den Polen, warmes Wasser z.B. durch El Nino) verteilt – nicht erzeugt -, wodurch sich die regionale thermische Situation ändert.
Temperaturen nur aus Strahlungsquanta ableiten zu wollen, ist also falsch. Genau das macht aber die THT. Dabei weiß jeder Mensch, dass sich etwa – bei gleicher Sonneneinstrahlung – Styropor viel weniger erwärmt als Eisen oder dass ein Objekt mit schwarzer Oberfläche schneller warm wird als eines mit weißer. Allein die Vorstellung der Treibhausmodelle, dass die Erde eine flache Scheibe sei, ist völlig ungeeignet. Allein 71% der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt, in die die Sonnenstrahlung mehr oder weniger tief hineingeht, dort Erwärmung erzeugt und diese Wärme speichert. Dieser wesentliche Vorgang verschwindet in der THT.
Die Gleichsetzung oder „Verwechslung“ von Strahlung bzw. Energiegehalt und Temperatur ist ein wesentlicher Fehler der THT.
Argument 3
Mit dem THE soll (zusammen mit anderen Faktoren wie etwa den Milankovic-Zyklen) die Funktionsweise des Klimas grundsätzlich erklärt und dargestellt werden können. Dabei wird auch auf den Zusammenhang von CO2 und Temperatur verwiesen, wobei das CO2 ein wesentlicher Temperaturtreiber sein soll. Ein Blick auf die Millionen Jahre Klimageschichte zeigt jedoch, dass es einen signifikanten Zusammenhang mehr CO2 – mehr Erwärmung nicht gibt. Alle möglichen Kombinationen (viel CO2 – höhere Temperatur, wenig CO2 – niedrige Temperatur, wenig CO2 – hohe Temperatur, wenig CO2 – tiefe Temperatur) können erdgeschichtlich beobachtet werden. Von einer wirklichen Korrelation kann also keine Rede sein. Das IPCC-Lager gibt das tw. auch selbst zu, indem man einräumt, nicht genau zu wissen, warum es etwa zu den Wechseln zwischen Kalt- und Warmzeiten kam.
Selbst ein Blick, auf die jüngste Klimageschichte zeigt keine Korrelation. So gab es folgende Perioden:
1880 – 1910: leichte Abkühlung, sehr geringer CO2-Anstieg;
1910 – 1940: starke Erwärmung, sehr wenig CO2-Anstieg;
1940 – 1975: deutliche Abkühlung, deutlicher CO2-Anstieg,
1975 – 1998: starke Erwärmung, starker CO2-Anstieg,
1998 – heute: keine Erwärmung, sehr starker CO2-Anstieg.
Auch hier ist ein genereller Wirkungszusammenhang in dem Sinn, dass CO2 eine stark aufheizende Wirkung hat, nicht zu sehen. Wenn nun eingewendet wird, dass die CO2-Wirkung von anderen Faktoren mitunter überlagert wird, so stimmt das zwar, widerlegt aber damit auch die Grundthese der THT, nach der das CO2 eine sehr starke Wirkung hätte und ihm gegenüber andere Faktoren weniger wichtig wären (so etwa die solaren Schwankungen).
Vor allem der aktuelle Stillstand der Erwärmung (Hiatus) seit etwa 1998, welcher fast von der gesamten Klimaforschung inkl. des IPCC anerkannt wird, ist aus drei Gründen bemerkenswert. Erstens erfolgt er, obwohl die CO2-Emissionen seit etwa 2000 besonders stark angestiegen sind, zweitens widerspricht er den Klimamodellen, die alle eine weitere Erwärmung vorausgesagt hatten, wonach sich die Erde in dieser Zeit etwa um 0,4° C hätte weiter erwärmen müssen. Drittens korrespondiert der Temperaturstillstand recht gut mit der deutlich geringer gewordenen Aktivität der Sonne (wie andersherum die starke Sonnenaktivität in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts recht gut zur Erwärmung Ende des Jahrhunderts passt).
Argument 4
Die IPCC-Theorie von der anthropogen bedingten Erwärmung fußt auf zwei Säulen: der Wirkung von Spurengasen, v.a. des CO2, und der Verstärkung von deren Erwärmungswirkung durch mehr Wolkenbildung durch erhöhte Verdunstung. Dieser Wasserdampfeffekt würde als positive Rückkopplung für eine Zunahme der durch CO2 induzierten Erwärmung um das 2-4fache sorgen. Die normale Erwärmungswirkung des CO2 beträgt bei seiner Verdopplung nur ca. 1-2° C (sog. Klimasensitivität). Viele Wissenschaftler halten 1°C für den besten Wert. M.a.W.: eine gefährliche Erwärmung gemäß der IPCC-Auffassung wird also eigentlich erst durch diese Wasserdampfrückkopplung möglich. Es ist interessant, dass die bisherige Erwärmung (ca. 1° C in den letzten etwa 150 Jahren) nicht zu einer markanten Zunahme der Bewölkung geführt hat. Im Gegenteil: Studien zeigen, dass in den 1980ern und 1990ern die starke Erwärmung mit der Zunahme „blauen Himmels“, also wolkenfreier Bereiche, um ca. 20% verbunden war.
Früher war es aufgrund mangelnder Daten über Feuchtegehalt der Luft und Bewölkung ohnehin nicht möglich, die Wasserdampf-Rückkopplung zu untersuchen. In den letzten Jahren gab es mehrere Untersuchungen zu diesem Effekt – er wurde nicht gefunden. Trotzdem hält das IPCC in seinen Modellierungen weiter an dieser These fest.
Gemäß der Rückkopplungsvorstellung würde sich ein permanenter Erwärmungsautomatismus ergeben – die Erde würde immer heißer werden. Warum? Mehr CO2 erzeugt mehr Erwärmung, durch diese erwärmen sich die Meere. Diese emittieren dann mehr CO2 (eine Wirkung, die allgemein wissenschaftlich anerkannt ist), was weitere Erwärmung erzeugt usw. Der einzige entgegen wirkende Faktor wäre das stärkere Pflanzenwachstum, das mehr CO2 bindet. Dieser Faktor wirkt aber erheblich weniger als die Meere, weshalb die Erwärmungsspirale zwar gebremst würde, aber nicht gestoppt werden könnte. Wenn dann durch die Erwärmung auch die Verdunstung und in Folge dessen also die Bewölkung zunimmt, würde dieser Erwärmungstrend noch weiter verstärkt, weil Wasserdampf als das stärkste Treibhausgas gilt, das für etwa 60% des THE verantwortlich ist. Der simple Umstand, dass die Erde über Millionen Jahre nicht immer wärmer wurde, spricht klar gegen die Wirkung des CO2 und die Wolken-Rückkopplungsthese.
Argument 5
Ein Blick auf das geologische Zeitalter des Holozän, der Zeit nach Ende der letzten Eiszeit vor ca. 11.000 Jahren, offenbart ein Sinuskurven-artiges Auf und Ab von wärmeren und kälteren Abschnitten. Die wärmeren Phasen (bezeichnender Weise „Klimaoptima“ genannt) waren fast alle sogar wärmer als die gegenwärtige Warmphase, so z.B. die Minoische Warmzeit vor 3.000 Jahren, die Römische vor 2.000 und die Mittelalterliche vor 1.000 Jahren. Da ein Einfluss des Menschen auf diese früheren Warmzeiten bzw. die Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten ausgeschlossen werden kann, kommen nur natürliche Ursachen infrage. Diese sind selbstredend auch mit dem Auftauchen des Faktors Mensch nicht verschwunden. Da die Klimawissenschaft noch nicht genau (oder gar nicht) erklären kann, wie diese klimatischen Zyklen zustande kamen, ist es reine Hybris zu behaupten, man wisse heute genau, wie das Klima funktioniert, welche Rolle der Mensch dabei spielt und wie das Klima in 100 oder 200 Jahren beschaffen sein wird. Der Stand der Wissenschaft verhindert es auch heute noch, die Wirkung vieler Klimafaktoren genau zu quantifizieren. So ist auch der Anteil des Menschen an einer Klimaveränderung (so es denn diesen in relevanter Form gibt) nicht genau feststellbar, trotzdem wird das vom IPCC behauptet.
Dass es also nach der letzten kühleren Periode, der Kleinen Eiszeit (die der Mittelalterlichen Warmzeit folgte und bis Anfang des 19. Jahrhunderts anhielt), zu einer Wiedererwärmung kam, ist ganz natürlich. Das derzeitige Temperatur-Niveau ist sogar niedriger als in früheren Warm-Phasen des Holozäns und bewegt sich vollständig innerhalb des „normalen“ klimatischen Pendelausschlags. Selbst wenn der Mensch darauf einen Einfluss hätte (einen gewissen, aber sehr begrenzten Einfluss hat er sicher, z.B. auf das „Klima“ in den Städten, der Wärmeinseleffekt), kann von einer „außergewöhnlichen“, „dramatischen“, „bedrohlichen“ Klimaentwicklung nicht die Rede sein.
Argument 6
Die angebliche Wirkung des CO2 – genauer: des vom Menschen erzeugten CO2 – kann schon deshalb nicht so groß sein wie behauptet, weil sein Anteil am gesamten CO2-Haushalt bzw. Kohlenstoff-Kreislauf zu gering ist. CO2 hat nur einen äußerst geringen Anteil an der Atmosphäre (deshalb auch „Spurengas“ genannt): 0,04% des Volumens, 0,06% der Masse (wg. der höheren Molekülmasse des CO2). Natürlich können in der Natur (wie in der Gesellschaft) kleine Quantitäten durchaus für qualitative Umbrüche sorgen. Doch dafür bedarf es eines oder mehrerer „Katalysatoren“ bzw. der Kombination bestimmter Umstände. Im Klimageschehen gibt es solche Faktoren, welche die Wirkung des äußerst geringen Quantums CO2 wesentlich vergrößern könnten, jedoch nicht. Die einzige verstärkende Rückwirkung wäre die bereits erwähnte Wasserdampfrückkopplung, die aber eben bisher nirgends nachgewiesen wurde.
Davon abgesehen ist auch der Anteil des anthropogenen CO2 viel zu gering. Der größte CO2-Produzent (wie auch der größte Speicher) ist das Meer. Der Anteil des Menschen an der Gesamt-CO2-Emission (durch technische und landwirtschaftliche Prozesse) beträgt nur etwa 2-4%. In dieser Zahl ist aber z.B. auch die CO2-Produktion durch die menschliche Ausatmung (jährlich etwa 4 Mrd. Tonnen), die nicht minimiert werden kann, enthalten. Sollen die anthropogenen (technischen) Emissionen auch nur halbiert werden, würde das das Ende fast aller sozialen, technischen und landwirtschaftlichen Prozesse bedeuten, weil diese gegenwärtig und in naher Zukunft nicht ohne CO2-Emissionen stattfinden können. Doch selbst solche massiven Einsparungen von CO2 am Gesamt-CO2-Haushalt (Dekarbonisierung) könnten am Klima nichts ändern. Die mit dem Kyoto-Protokoll avisierten CO2-Einsparungen würden – selbst nach den übertriebenen Wirkungsannahmen des IPCC – nur eine derart geringe Mindererwärmung der Temperatur ergeben, dass diese praktisch kaum messbar wäre.
Es ist eine aberwitzige und unphysikalische Vorstellung, dass das Hinzufügen eines einzigen Teilchens CO2 zu den bereits vorhandenen drei pro zehntausend (!) Teilchen Luft in der Atmosphäre, das in den letzten 150 Jahren stattgefunden hat, zu spürbaren Veränderungen des Energiehaushalts der Erde führen könnte.
Dazu kommt noch die spezifische Wirkungsweise des CO2. CO2 hat auch einen Kühleffekt: einerseits dadurch, dass es (wie alle Spurengase) der einzige Energie-Transportweg von der Atmosphäre ins Weltall (Kühleffekt) ist, da andere Wege (Konvektion, Wärmeleitung) mangels Materie im oberen Teil der Atmosphäre bzw. im Weltraum nicht gegeben sind. Mehr CO2 kann also diesen Kühleffekt erhöhen. Andererseits absorbiert CO2 auch einen kleinen Teil des einfallenden Sonnenlichts, so dass dieses nicht die Erde erreicht, was auch einen Kühleffekt hat.
Auch die langwellige Infrarot-Strahlung, die von der Erde Richtung Weltraum reflektiert und vom CO2 absorbiert wird, wird nur zum Teil zur Erde zurück gesendet, weil das CO2 nicht reflektiert , sondern re-emittiert. Innerhalb homogener Gasgemische – und die Atmosphäre ist ein solches – gibt es keine Reflexion, nur feste oder flüssige Stoffe wie Eis oder Wasser in der Luft haben diese Eigenschaft. Bei der Re-Emission wird nur ein Teil der Strahlung (theoretisch 50%) zur Erde zurück geschickt.
Als Fazit ergibt sich hier also, dass die anthropogene CO2-Produktion nicht nur einen absolut marginalen Anteil am CO2-Gesamtbudget hat, sondern zudem dessen (unterstellte Erwärmungs-Wirkung) durch Kühleffekte auch noch erheblich eingeschränkt ist.
Argument 7
Selbst wenn wir die CO2-Erwärmungseffekte des IPCC (Klimasensitivität und Wasserdampfrückkopplung) als gegeben annehmen, stimmt die Theorie nicht. Die Spurengase in der Atmosphäre bilden keine undurchlässige Schicht, sondern sind halb-durchlässig. Ein Teil der von der Erde kommenden Strahlung wird „abgefangen“, absorbiert und zur Erde zurück gesendet (Rückstrahlung), ein anderer geht Richtung Weltraum, entweder direkt (durch das sog. Offene Strahlungsfenster, ca. 12%) oder nach einem kurzen „Aufenthalt“ durch die Absorption in den Spurengasen. Das CO2 ähnelt in seiner Wirkung einer Gardine, die einen Raum abdunkelt, den Lichteinfall jedoch nicht komplett unterbindet. Was passiert nun, wenn mehr CO2 in die Luft kommt? Die Gardine wird dichter, es wird dunkler im Raum. Dieser Prozess kann aber nicht endlos fortgeführt werden, denn irgendwann werden 100% des Lichts absorbiert. Mehr geht nicht. Ich könnte noch 10 weitere Gardinen vors Fenster hängen, ein komplett dunkler Raum wird dadurch nicht noch dunkler.
Genauso ist es auch beim CO2. Wie hoch der CO2-Sättigungsgrad der Luft ist, ist zwar umstritten, wird aber von vielen Wissenschaftlern bei über 90% angesetzt. Mehr CO2 könnte also theoretisch mehr Erwärmung bewirken, bis eine Sättigung von 100% erreicht ist. Daraus folgt aber logisch, dass die zusätzliche Erwärmungswirkung von noch mehr CO2 tendenziell gegen Null geht. Von einem immer wieder, z.B. von H.J. Schellnhuber, dem Chef des PIK, vertretenen linearen Zusammenhang von immer mehr CO2 – immer mehr Erwärmung, kann also keine Rede sein. Noch weiter abgeschwächt wird die CO2-Wirkung dadurch, dass sich seine Strahlungs-Absorptionsbanden mit denen des Wasserdampfs überlappen. Was aber einmal, etwa vom Wasserdampf, absorbiert wurde, kann nicht noch ein zweites Mal, etwa vom CO2, absorbiert werden. Eine positive Wasserdampfrückkopplung würde also zugleich auch die Absorptionsmöglichkeiten des CO2 minimieren.
Nach dem Lambert-Beerschen Absorptionsgesetz erfolgt die weitere Erwärmung degressiv, d.h. jede zusätzliche 0,7°-Erhöhung erfordert jeweils eine weitere Verdopplung der CO2-Konzentration:
+ 0,7° C benötigt eine Konzentrationserhöhung von 380 auf 760 ppm;
+ 0,7 °C benötigt eine Konzentrationserhöhung von 760 auf 1520 ppm;
+ 0,7° C benötigt eine Konzentrationserhöhung von 1520 auf 3040 ppm.
Die Politik fordert, dass der CO2-Ausstoß so begrenzt wird, dass dieser höchstens einen Temperaturanstieg von 2° C bewirkt, sonst wäre eine irreversible Eskalation der Erwärmung nicht mehr zu verhindern. Schon das obige Beispiel zeigt, dass diese Forderung grundsätzlich unsinnig ist, denn der CO2-Gehalt der Atmosphäre müsste verachtfacht werden, um einen solchen Temperaturanstieg überhaupt bewirken zu können. Selbst wenn der Mensch technologisch dazu in der Lage wäre, ist dieses Ziel wegen der begrenzten fossilen Brennstoffe gar nicht erreichbar.
Die bedrohlichen Verweise auf den weiteren Anstieg des CO2-Levels, die mit immer weiterer Erwärmung gleichgesetzt werden, sind also grundsätzlich falsch, weil sie eine Wirkung unterstellen, die physikalisch gar nicht möglich ist.
Argument 8
Der Klima-Alarmismus und die THT stützen sich nicht auf empirische Belege oder Experimente. Sie stützen sich auf Hypothesen, z.B. die Wasserdampf-Rückkopplung, und gründen sich auf der Methode, aus Teilaspekten (z.B. die Strahlungsbilanz) den Gesamtzusammenhang abzuleiten. Diese Hypothesen sind die wesentlichen Grundlagen der Klimamodelle und bestimmen a priori deren Aussagen. Über den „Umweg“ der Modellierung erlangen diese Hypothesen quasi Beweiskraft. Die permanenten alarmistischen Meldungen berufen sich so immer wieder auf die Modelle.
Doch wie das IPCC zuletzt (so im AR 5) einräumen musste, haben sich die Klima-Modelle als unbrauchbar dafür erwiesen, das Klimageschehen grundsätzlich darzustellen, weder für die Vergangenheit noch für die Zukunft. So haben alle Modelle dabei versagt, den gegenwärtigen Temperaturstillstand vorauszusagen. Modellierung ist durchaus nützlich und legitim in der Wissenschaft, solange sie nicht als Beweis für etwas genommen wird, das sie nicht beweisen kann.
Die Überbetonung der Modellierung gegenüber empirischen Belegen und ihre demagogische Benutzung als Quasi-Beweis ist nicht nur unwissenschaftlich – es hat auch fatale Konsequenzen, weil sie als Begründung dafür herhalten, milliardenschwere Strukturprogramme wie die Energiewende durchzuführen und die Massen dafür abzukassieren.
Argument 9
Die THT widerspricht elementaren Grundsätzen der Physik. Jedes System, das erwärmt wird, steigert auch seine Abstrahlleistung (Kühlung) – und zwar potenziell (Stefan-Boltzmann-Gesetz). M.a.W.: um dieselbe Erwärmungsrate zu erhalten, brauche ich immer mehr Energie. Oder anders: dieselbe Energiezufuhr ergibt immer weniger Erwärmung. Das System Erde-Atmosphäre ist ein inhärent stabiles System. Die Vorstellung, dass sich die Erde – bei gleicher Energiezufuhr durch die Sonne – immer weiter erwärmen könnte, ist physikalisch falsch. Dafür brauchte es immer mehr Energiezufuhr, die aber real – durch die im Prinzip relativ konstante Sonnenstrahlung – nicht möglich ist.
Die THT behauptet, dass die Erde langwellige Infrarot-Strahlung Richtung Weltall reflektiert, die vom CO2 absorbiert und tw. wieder Richtung Erde zurückgestrahlt wird (Gegenstrahlung). Die THT behauptet nun, dass diese Rückstrahlung die Erde zusätzlich erwärmen würde – mit einer (je nach Modell sehr leicht differierenden) Erwärmungsrate von ca. 333 Watt/m². Diese Heizleistung wäre somit fast genauso groß (!) wie jene der Sonnenstrahlung, die auf die obere Erdatmosphäre auftrifft und doppelt so groß (!) wie die Heizleistung der Sonnenstrahlung, die auf die Erdoberfläche auftrifft.
Dass diese Auffassung falsch ist, ist schon daran zu sehen, dass durch die Re-Emission nur 50% der von der Erde kommenden Strahlung durch das CO2 zur Erde zurückgeschickt wird. In den gängigen Strahlungsbilanz-Diagrammen sind die Werte von Absorption und Re-Emission aber nahezu gleich groß.
Der wissenschaftliche Streit dreht sich nun nicht darum, ob CO2 selbst abstrahlt, das ist unbestritten, sondern darum, ob diese „Gegenstrahlung“ zu einer Erwärmung der Erde führt oder nicht. Die Kritiker der THT meinen, dass keine Erwärmung stattfinden kann, weil das abstrahlende Medium, die Atmosphäre bzw. das CO2, kälter ist als das zu erwärmende Medium (Erdoberfläche bzw. unterste Luftschicht). Sie berufen sich dabei auf den II. Hauptsatz der Thermodynamik, nach dem ein kälterer Körper nicht einen wärmeren erwärmen kann, ohne dass es eine Kompensation (Aufwand an physikalischer Arbeit) gibt, wie es z.B. beim Kühlschrank der Fall ist. In der Tat gibt es im System Erde-Atmosphäre diese Kompensation nicht. Insofern käme der THE einer Erzeugung von Energie aus dem Nichts gleich; es wäre ein Perpetuum mobile der 2. Art. Die Befürworter der THT meinen hingegen, dass der II. Hauptsatz nicht verletzt sei, weil der Netto-Wärmefluss von Warm nach Kalt durch die stärkere Strahlung der Sonne trotzdem gegeben sei. Doch dass die Erde (untere Luftschicht) meist wärmer ist als die („obere“) Atmosphäre wird durch die noch wärmere Sonne nicht geändert. Und Kalt kann nicht Warm erwärmen.
Wäre die Vorstellung einer (zusätzlichen) Heizwirkung durch die „Gegenstrahlung“ – also eine Erwärmung der Erde durch die kältere Atmosphäre – richtig, dann wäre es auch möglich, einen Raum dadurch stärker erwärmen zu können, indem man per Spiegel die Wärmestrahlung eines Ofens nochmals reflektiert. Oder es wäre möglich, mit einem Ofen, der 20 Grad warm ist, einen Raum, der 25 Grad warm ist, aufzuheizen. Auf diese absurden Ideen ist allerdings aus guten Gründen noch niemand gekommen.
Einen THE kann es allerdings dann geben, wenn die Atmosphäre (genauer: deren unterste Schicht) wärmer ist als die Erdoberfläche. Das ist in bestimmten meteorologischen Situationen tatsächlich der Fall. Diese stellen aber eher Ausnahmen denn die Regel dar und können also nicht einen generellen THE begründen.
Es gibt also mehr als genug Gründe (wir haben hier nur einige angeführt) gegen die These einer drohenden Klimakatastrophe durch die anthropogene CO2-Anreicherung.