Die Methodik des Klimaalarmismus

Hanns Graaf

In jeder Wissenschaft werden Aussagen, Gesetze und Modelle anhand empirischer Fakten, Daten, Statistiken und Experimenten überprüft. Nur dann, wenn diese eine These bestätigen, kann eine wissenschaftliche Position als begründet, als Theorie gelten. Freilich stützt sie sich aber immer auch auf bestimmte Prämissen und Annahmen, die (noch) nicht beweisbar sind. Insofern stellt jedes wissenschaftliche Gesetz nur eine vorläufige, relative Wahrheit dar, die in Zukunft verbessert, präzisiert, ergänzt oder sogar ganz oder in Teilen widerlegt werden wird. Wir können die objektive Realität nicht vollständig erkennen, sondern sie nur teilweise, aber auch immer genauer erfassen.

Von Teilen der Klimawissenschaft, v.a. aber von den Großmedien und der Politik wird seit Jahrzehnten die These verbreitet, dass wir uns in einer sich verschärfenden Klimakatastrophe befänden, die v.a. durch die CO2 -Emissionen des Menschen angetrieben würde. Im Folgenden wollen wir skizzieren, mittels welcher Methodik die „Alarmisten“ zu dieser Behauptung kommen und warum deren Methodik unwissenschaftlich ist.

1. Ahistorismus

Die „populären“ und medialen Darstellungen des Klimas, v.a. der Temperatur, betrachten meist einen relativ kurzen Zeitraum. Dieser beginnt frühestens um 1850, dem Anfang der Industrialisierung, oft Jahrzehnte später. Natürlich ist es legitim, das aktuelle Klima mit früheren Perioden zu vergleichen, die Frage ist nur, mit welchen – und was daraus abgeleitet wird. Um 1850 war es besonders kalt, weshalb die Klimaphase, die damals endete, auch „Kleine Eiszeit“ genannt wird. Dass es danach wieder wärmer wurde, ist also ziemlich normal.

Die Betrachtung nur einer kurzen Klimaperiode führt zu einem verzerrten Bild. Betrachtet man nämlich einen längeren Zeitraum als nur etwa 150 Jahre, stellt sich die Sache ganz anders dar. Der sinnvollste Vergleichsabschnitt ist das Holozän, die Klimaperiode, die vor ca. 10.000 Jahren nach dem Ende der letzten Eiszeit begann. Die folgende Grafik zeigt für den Temperaturverlauf eine Art unregelmäßige Sinuskurve:

Auch wenn die Temperaturangaben hier aufgrund der Datenlage nur ungefähre sind, erlauben sie doch grundsätzliche Schlussfolgerungen und werden auch durch immer mehr empirische Befunde gestützt, so u.a. die sog. Mittelalterliche Warmzeit, die inzwischen durch hunderte Studien als globales Ereignis belegt ist. Das Holozän zeigt periodisch schwankende Temperaturen mit einer Amplitude von ca. zwei Grad (Durchschnittstemperaturen!).

Wenn heute behauptet wird, dass wir einen Temperaturanstieg von ca. 1,1 Grad seit 1850 hatten, so wird damit das Bild einer gravierenden, ja bedrohlichen Erwärmung gezeichnet. Doch anstatt das gegenwärtige Temperaturniveau mit dem des holozänen Durchschnitts zu vergleichen, wird als Bezug gerade einer der kältesten Abschnitte, die „Kleine Eiszeit“, herangezogen. Anstatt einer normalen Wiedererwärmung, die so im Holozän schon mehrfach stattfand, wird die Erwärmung seit 1850 als außergewöhnlich dargestellt. Man vergleicht faktisch Sommer mit Winter und wundert sich dann, dass es im Sommer wärmer ist. Vergleicht man hingegen unsere jetzige Warmphase mit anderen Warmphasen des Holozäns, zeigt sich ein ganz normales Temperaturniveau, ja es liegt tw.  noch unter denen früherer Warmphasen. Auch das Anstiegstempo ist keineswegs anormal, es gab früher schon weit steilere Anstiege in kürzerer Zeit.

Der erste methodische Fehler der Alarmisten besteht also darin, einen irreführenden Vergleich von Klimaphasen vorzunehmen und den größten Teil der (für uns relevanten) Klimageschichte auszublenden. Die Methode des Alarmismus ist daher ahistorisch.

2. Monokausalität statt Dialektik

Die Grundthese des Alarmismus besteht darin, das COals „den“ oder als einen sehr wichtigen Klimafaktor anzusehen. Als Beleg wird ein kausaler Zusammenhang zwischen der Erwärmung der vergangenen 150-170 Jahre und dem zeitgleich von ca. 280 auf heute 410 ppm gestiegenen atmosphärischen CO2-Gehalt hergestellt, der sicher weitgehend durch den Menschen hervorgerufen wurde. Allerdings fehlt für die Kausalzusammenhang CO2 -Temperatur jeder Beweis. Es gibt weder diesbezügliche Experimente (die es gibt, beweisen alles Mögliche, aber nicht die starke Erwärmungswirkung von CO2). Auch für frühere Temperaturveränderungen im Holozän kann kein Zusammenhang mit dem COfestgestellt werden. Eisbohrkernanalysen (die nicht sehr zuverlässig sind) zeigen eher einen umgekehrten Zusammenhang dergestalt, dass das CO2  dem Temperaturverlauf folgt. Tatsächlich ist es in der Wissenschaft unbestritten, dass eine Erwärmung der Meere dazu führt, dass von diesen mehr CO2 freigesetzt wird. Überhaupt: Wie soll der Anstieg des CO2-Gehalts um 130 ppm, also um nur reichlich ein (!) CO2-Molekül pro 10.000 (!) Luftmoleküle für eine spürbare Temperaturerhöhung sorgen?!

Gegen die These vom CO2 als einem zentralen Klimafaktor spricht auch, dass parallel zum Anstieg des CO2-Gehalts die Temperatur manchmal über Jahrzehnte anstieg (1910-40, 1980er und 90er), manchmal aber auch absank (1940-75) oder stagnierte (2000-15). Wenn CO2 ein starker Faktor wäre, dürften solche relativ langen periodischen Abweichungen von der Grundtendenz nicht auftreten oder aber CO2 wirkt eben gar nicht so stark wie behauptet.

Klima und Wetter hängen von vielen Faktoren ab. Jede ernsthafte Wissenschaft würde also versuchen, diese Faktoren und ihre (möglichen) Interaktionen genauer zu erforschen, um ein möglichst genaues Gesamtbild zu erhalten. Wichtige Faktoren, die das Klima (und dabei v.a. die Temperatur) bestimmen, sind: die Sonne, die Meere und die Meeresströmungen, die innere Erdwärme. Eine untergeordnete Rolle spielt z.B. der Vulkanismus.

Auch der Mensch, genauer seine spezifische Produktionsweise, ist ein Faktor, seitdem der Mensch in Milliarden Exemplaren existiert und massiv in die Umwelt eingreift. Fast alles, was der Mensch macht, bewirkt eine Erwärmung, so z.B. die Entwaldung und die Melioration. V.a. die Umwandlung von Naturräumen in urbane Gebiete (Städte, Verkehrswege, Industriekomplexe) führt zum sog. Wärmeinseleffekt (UHE). Dieser kann mehrere Grad betragen und spielt auch deshalb eine Rolle, weil die meisten Messstationen in oder bei Städten stehen und diese höheren Temperaturen in die Statistik einfließen. Jedoch wird der UHE meist nicht benannt oder herausgerechnet. Die Verbrennung fossiler Stoffe (Kohle, Öl, Gas, Holz, Torf), die im Lauf der Geschichte exorbitant zugenommen hat, erzeugt nicht nur das „böse“ CO2, sondern auch Wasserdampf (das als Treibhausgas gilt) und – Wärme. Allein die so in die Atmosphäre eingetragene Wärme erhöht natürlich deren Temperatur. Diese Zusatzenergie (die gut bestimmbar ist) spielt eigenartiger Weise in der Klimapropaganda keine Rolle, es ist immer nur vom CO2 die Rede. Die gesamte vom Menschen freigesetzte Energie beträgt etwa ein Zehntausendstel der uns erreichenden Sonnenenergie. Jeder mag überlegen, welche klimatische Wirkung davon ausgehen kann …

Gegen die CO2-Theorie spricht auch die Logik. Wenn durch eine Erwärmung die Freisetzung von COaus den Meeren und von Methan aus dem auftauenden Permafrostboden so massive Wirkungen hätte wie behauptet – wie konnte es dann sein, dass im Holozän nach den beiden Klimaoptima (sic!), die wärmer waren als heute und länger dauerten (2.000 bzw. 1.500 Jahre), keine Klimakatastrophe durch eine permanente Anreicherung dieser Gase stattfand?! Und: Es hätte zu einer Erwärmungsspirale kommen müssen, nach dem Wirkungszusammenhang: mehr CO2 – mehr Erwärmung – mehr CO2 durch mehr Ausgasung der Meere – noch mehr Erwärmung usw. usf. Es gab eine solche Entwicklung nicht. (Wir lassen in diesem Beitrag die Frage außen vor, ob CO2  überhaupt eine Erwärmungswirkung haben kann und ob die Treibhaustheorie nicht generell gegen die Gesetze der Thermodynamik verstößt.)

Der Hauptfaktor für das Klima ist die Sonne und deren verschiedene Zyklen. Inzwischen versteht die Klimaforschung – insoweit sie nicht nur auf das CO2 fixiert ist – die Wirkungen und Wechselwirkungen der verschiedenen Klimafaktoren weit besser als noch vor 30 Jahren, als der IPCC (Weltklimarat) gegründet und die Klimakatastrophe verkündet wurde. Die Zyklen der Sonne stehen in engem Zusammenhang mit denen der Ozeane (AMO, PDO u.a.). Diese prägen entscheidend Wetter und Klima, darunter Temperatur und Niederschlag. Diese Erkenntnisse erlauben es heute, Hitze- und Trockenperioden besser vorauszusagen, um Schäden zu minimieren. Davon ist bei den Aposteln der CO2-Gefahr nie die Rede. Überhaupt erhält man bei den Großmedien den Eindruck, als hätte die Klimawissenschaft nichts dazugelernt und nur das CO2 im Fokus.

Die folgende Abbildung zeigt die Sonnenfleckenzahl als Indikator der Sonnenaktivität. Wir sehen eine gute Übereinstimmung zwischen Temperatur und Sonnenaktivität, v.a. die starke Sonnenaktivität in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Robert A. Rohde (Quelle), „Sunspot Numbers German“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode

Die Alarmisten haben zwar recht, dass die solaren Schwankungen an sich nicht ausreichen, um größere Temperaturveränderungen zu erklären, doch der Einfluss der Sonne geht weit über die tatsächlich sehr geringen Schwankungen des sichtbaren Lichts hinaus (Magnetfeld, bestimmte Wellenlängen der Strahlung usw.). So schwächt eine aktivere Sonne z.B. die galaktische Strahlung ab, die die Erde erreicht. Dadurch nimmt die Bewölkung ab, mehr Sonnenstrahlung erreicht die untere Atmosphäre – es wird wärmer. Dieser sog. Svensmark-Effekt ist ein wichtiger Verstärker der solaren Wirkung.

Ein Beispiel zeigt, wohin Monokausalismus führt. Die Alarmisten sagten eine generelle Zunahme von atlantischen Hurrikanen voraus. Als Grund verweisen sie darauf, dass durch die Erwärmung der Meere und der Luft diese mehr Energie enthalten, was zu mehr Stürmen führen müsse. Das ist „allgemein gesehen“ richtig. Nur erwärmt sich der Nordpol stärker als die Tropen, so dass sich die Temperaturdifferenz zwischen Äquator und Arktis vermindert. Diese Temperatur-Differenz aber sorgt für die Hurricans. Wie die Daten klar zeigen, nimmt die Hurrikan-Intensität seit langem ab. Der Monokausalismus führt also zu falschen Schlüssen.

Von diesen u.a. Sachverhalten nehmen die alarmistisch gestimmte „Wissenschaft“ und deren mediale Lautsprecher kaum Notiz. Sie zeichnen sich stattdessen durch Ignoranz und die Verleumdung ihrer Kritiker aus. Eine Wissenschaft, die fast nur einen Klima-Faktor kennt, die neue Erkenntnisse ignoriert, die Kritik und vom „offiziellen“ IPCC-Dogma abweichende Meinungen verdrängt, steht im Widerspruch zu den Grundlagen jeder Wissenschaft: Offenheit und Kritik. Der tendenzielle Monokausalismus der Klimaalarmisten ist gerade das Gegenteil einer dialektischen Methode, welche die widersprüchlichen Zusammenhänge eines Phänomens betrachtet und die  Totalität der Verhältnisse und Faktoren im Blick hat. Der Alarmismus hingegen hat ein deutliche Tendenz zu einem mechanischen Idealismus, indem er einen (unbewiesenen) mechanischen Zusammenhang zwischen Temperatur und CO2 postuliert.

3. Spekulation statt Empirie

Noch bis in die 1970er beruhte die Klimaforschung darauf, dass empirische Beobachtungen, darunter v.a. geologische Befunde, verarbeitet wurden und daraus allgemeine Schlüsse abgeleitet wurden, wie Wetter und Klima funktionieren und welche Faktoren sie bestimmen. So hatte etwa die Entdeckung der Zyklik der Erdbahn-Parameter durch Milankovic starken Einfluss auf die Klima-Wissenschaft.

Mit der Entwicklung der Computer-gestützten Rechentechnik ab den 1940ern und den wachsenden Bedürfnissen von Militär und Wirtschaft nach genaueren Wettervorhersagen änderte sich dann das Bild. Man glaubte, die Varianz von Wetter und Klima immer genauer voraussagen zu können. Trotz gewisser Fortschritte, die aber weniger mit der Modellierung an sich als mit besserer Datenerhebung zu tun haben, erwiesen sich diese Erwartungen als überzogen. Das hängt wesentlich  damit zusammen, dass das Wetter (und das „Klima“ ist ja nur ein statistischer Ausdruck dessen) stark, aber nicht nur chaotischen Charakter hat und sich damit einer genauen Modellierung entzieht. Dazu kommt, dass genaue Messdaten erst für wenige Jahrzehnte vorliegen und bestimmte Faktoren, z.B. die Bewölkung, fast gar nicht erfasst werden konnten und können. Wie soll dann eine genaue Modellierung erfolgen?! Selbst in puncto COsind wesentliche Fragen in der Wissenschaft unklar und umstritten: Wie stark ist deren Erwärmungswirkung (Klimasensitivität)?, Wie lang ist dessen Verweilzeit in der Atmosphäre? u.a. Allein schon diese Fragen verweisen auf das Spekulative des dem IPCC zugrundeliegenden CO2-Dogmas und darauf, dass wesentliche Fragen bezüglich des Klimas noch nicht genau beantwortet werden können. Die Wissenschaft ist also weder einheitlich noch gesichert.

Doch das Problem sind nicht nur die Modelle selbst, sondern die Hybris der Alarmisten, diese zur Entscheidungsgrundlage für eine Milliarden teure Klimapolitik zu machen. Schon, wenn man sich die Voraussagen des IPCC seit seiner Gründung 1988 anschaut, wird klar, dass diese allesamt nicht eingetroffen sind bzw. in weit geringerem Maße. So nahm man anfangs eine Erwärmungsrate von 0,3 Grad pro Jahrzehnt an. Später korrigierte man sie auf 0,15 Grad – als um 50% (!) – nach unten. Doch selbst diese Rate wird seit 1998 klar unterschritten – obwohl man bei der Datenerfassung und -bearbeitung nachweislich oft „nachbessert“. Die folgende Grafik zeigt, wie weit die über 100 vom IPCC genutzten Klimamodelle von der Realität abweichen.

Die Klimamodelle beruhen auf der Annahme, dass CO2 eine starke Wirkung hat. So ist es kein Wunder, dass sie bei steigendem CO2-Gehalt alle eine starke Erwärmung zeigen – nur: die Realität zeigt sie nicht. Die letzte Wärmespitze von 2016/17 war z.B. Folge eines sehr starken El Ninos, danach gingen die Temperaturen wieder zurück und liegen heute wieder etwa auf dem Niveau davor.

Das Spekulative am Alarmismus kommt auch in den vielen Horrorszenarien zum Ausdruck, die permanent mit professoralem Ernst verbreitet werden. So prophezeite Joachim Schellnhuber, Ex-Chef des Potsdamer PIK, bis 2100 einen Meeresspiegelanstieg von bis zu 7 Metern – obwohl der bisherige Anstieg im vergangenen Jahrhundert nur ca. 20 cm betrug. Schellnhuber will uns also einreden, dass sich die Anstiegsrate um etwa das 25fache erhöhen wird!! Immer wieder werden solche Außenseitermeinungen von den Medien massiv verbreitet, andere Meinungen und Kritik jedoch werden ausgeblendet. Die Reihe alarmistischer Prognosen, die nie eingetroffen sind, ist inzwischen genauso lang wie die der medialen Enten zum Klima. Jedes einzelne Ereignis – Hochwasser, Stürme, Trockenheiten usw. – wird als Ausnahme und als klimatisch bedingt dargestellt und dazu aus dem klimahistorischen Zusammenhang gerissen.

4. Das Wissenschaftsverständnis

In der Klimapropaganda wird immer besonders betont, dass es einen Konsens in der Wissenschaft gebe, der nur von wenigen fachfremden, politisch rechts stehenden Obskuranten angezweifelt wird. Doch es gibt weltweit hunderte, wenn nicht tausende Fachwissenschaftler und begutachtete Veröffentlichungen, die den Alarmismus nicht teilen. „Klimakritische“ Websites genießen weit mehr Aufmerksamkeit als „alarmistische“ Portale, viele Bücher von „Klimaleugnern“ sind Bestseller, etliche der bedeutendsten Klimaforscher und viele Physiknobelpreisträger waren oder sind „Klimakritiker“. Jedoch tauchen sie in den öffentlichen Medien kaum auf. Überhaupt wird die „öffentliche“ Debatte fast ausschließlich von Leuten bestritten, die wissenschaftliche und technische Laien sind bzw. von wenigen handverlesenen „Experten“, die eine alarmistische Sicht vertreten.

Die Behauptung eines Konsensus ist jedoch nicht nur längst als Lüge entlarvt, sie zeugt auch von einem fatalen Wissenschaftsverständnis. Der Fortschritt jeder Wissenschaft entsteht dadurch, dass neue Erkenntnisse gewonnen werden, dass neue Theorien aufgestellt und bestehende kritisiert und verbessert oder überwunden werden. Ohne Freiheit der Meinungsäußerung und Kritik stagniert die Wissenschaft oder gerät auf Abwege. Der Faschismus (Rassen“theorie“) und der Stalinismus sind Beispiele dafür, wie Staat und Politik die Wissenschaft „geknebelt“ haben. In der Wissenschaft ist ein Konsens niemals ein Beleg dafür, dass eine Theorie stimmt.

Die aus dem Klima-Alarmismus abgeleitete Politik der Energiewende (EW) ist ein anderes Beispiel dafür, dass aus fragwürdigen Theorien völlig falsche Schlüsse gezogen werden. Selbst wenn die Klimaalarmisten recht hätten, wäre die EW ein untaugliches Mittel zur Problemlösung. Die Implantierung der „Erneuerbaren“ ins Energiesystem als dessen Grundlage zerstört das Stromsystem (Blackoutgefahr, fehlende Speicher und Netze, Auseinanderklaffen von Bedarf und Erzeugung, Volatilität), verteuert es – d.h. macht es unproduktiver – und erzeugt oder verschärft viele soziale, wirtschaftliche und ökologische Probleme. Der politische, staatliche und mediale Druck in Richtung Dekarbonisierung ist Ausdruck der Profit-Interessen von Teilen des großen und kleinen Kapitals und der Konjunkturförderung. Diese Orientierung ist mit einem umfassenden „grünen“ Lobbyismus verbunden, der die sog. Öffentliche Meinung und das Gros der Politik bestimmt und völlig absurde Thesen und Übertreibungen verbreitet (z.B. die Atomphobie) und die enormen Nachteile und Risiken der „Erneuerbaren“ ausblendet.

Die alarmistische Klimawissenschaft und die EW sind Ausdruck des zunehmenden Irrationalismus der bürgerlichen Gesellschaft und des Einflusses von Kapitalinteressen auf die Gesellschaft. Auch die Gründung des IPCC war Ausdruck einer wissenschaftlichen Einseitigkeit und der Einflussnahme von Staat(en) und Politik auf die Wissenschaft. Das IPCC widmet sich nämlich nicht der Erforschung des Klimas bzw. dem Systematisieren der wissenschaftlichen Forschung, sondern nimmt a priori die These von der CO2-bedingten Klimakatastrophe als Arbeitsgrundlage. Entsprechend werden auch v.a. Arbeiten und Wissenschaftler berücksichtigt, die diesem Anliegen dienen.

Die Wissenschaft, und in besonderem Maße die Klimaforschung dient heute den Verwertungsinteressen des Kapitals bzw. bestimmter Kapitalsektoren, sie ist Teil des Herrschaftssystems. Meinungsmanipulation, Panik statt Rationalität, ideologische Vorwände für fragwürdige Investitionen, Verbote und neue Massensteuern sind Ausdruck dessen. Was im Mittelalter das Zusammenspiel von Adel und Kirche war, ist heute das Herrschaftskonglomerat aus Kapital, Staat, Politik, Medien und staatstreuer „Wissenschaft“.

Dass auch die Linke fast durchgängig den faulen Zauber der Klima-Katastrophistik unterstützt und unfähig ist, dessen falsche Methodik, dessen Lügen und Übertreibungen zu durchschauen, zeigt nur, wie degeneriert und wie weit entfernt von Marx´ historisch-kritischer, dialektischer und materialistischer Methodik sie ist.

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