Elemente und Wurzeln des Islamismus

Hannah Behrendt

Es ist eigentlich verwunderlich, dass im „aufgeklärten“ 21. Jahrhundert eine stark religiös geprägte politische Bewegung wie der Islamismus von Bedeutung sein kann. Warum das so ist, wollen wir hier beleuchten.

Unter dem Begriff „Islamismus“ werden verschiedene Milieus und Akteure subsumiert: radikale Gläubige, die eine Umgestaltung der (westlichen) Gesellschaft zu einem islamischen Gottesstaat wollen, islamische Attentäter, die mit Gewalt gegen „Ungläubige“ vorgehen, über Gruppierungen wie Al Quaida oder den IS, die mittels Terror und militärischer Gewalt ihre Ziele durchsetzen wollen, bis zur Hamas, die ein Teil des völlig berechtigten Befreiungskampfes der Palästinenser ist, jedoch völlig untaugliche Mittel anwendet und eine reaktionäre Gesellschaftsvorstellung hat.

Bei Wikipedia heißt es: „Islamismus ist eine politische Ideologie, die auf einer bestimmten Interpretation des Islam basiert und darauf abzielt, Staat und Gesellschaft nach islamischen Prinzipien zu gestalten. Es ist wichtig, den Islamismus von der Religion des Islam zu unterscheiden, da nicht alle Muslime Islamisten sind. Islamisten glauben, dass der Islam nicht nur eine Religion, sondern auch eine umfassende Lebensordnung ist, die alle Bereiche des Lebens bestimmen soll. Islamismus ist eine politische Ideologie, die den Islam als Grundlage für die Gestaltung von Staat und Gesellschaft sieht.“

Der islamkritische Autor Hamed Abdel-Samad unterscheidet drei Formen von Islamismus: 1. den „archaischen Konservatismus“, der nicht-gewalttätig ist und sich eher gegen die eigene Gruppe richtet; 2. den „Eskapismus“ (Jugendliche, die nicht integriert sind) und 3. den „religiösen Avantgardismus“ als Vorhut einer politisch-religiösen Revolution, der oft gewalttätig ist.

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Antwort auf Kritik

Redaktion Aufruhrgebiet

Am 11.6.25 veröffentlichten wir ein Flugblatt zum Völkermord Israel in Gaza

Dieses beginnt mit folgender Passage:

„Beim Angriff der Hamas vom 7.10.23 wurden über 1.000 Menschen getötet und ca. 200 als Geiseln verschleppt. Er traf militärische, aber v.a. zivile Ziele. Daher ist er reaktionär und Menschen verachtend, er dient nicht dem gerechten Kampf der Palästinenser, sondern schadet ihm.“

Die Bewertung der Aktion der Hamas als „reaktionär und Menschen verachtend“ wurde von einigen Lesern kritisiert. U.a. wurde dabei angeführt, dass wir damit den berechtigten Widerstand der Hamas bzw. der Palästinenser insgesamt diskreditieren und in Zweifel ziehen würden.

Wir nehmen sachliche Kritik ernst und wollen deshalb hier darauf eingehen.

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Israel: rassistischer Büttel des Imperialismus

Hannah Behrendt

Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Kämpfer israelische Zivilisten und nahmen Geiseln. Danach begann ein Feldzug der israelischen Armee gegen Gaza, bei dem bisher mindestens 40.000 Palästinenser umkamen. So reaktionär, abscheulich und dem berechtigten Kampf der Palästinenser abträglich die Aktion der Hamas auch war – niemals kann damit der Terrorfeldzug Israels gerechtfertigt werden. Um die Ursachen des seit Jahrzehnten tobenden Konflikts in Palästina verstehen zu können, ist es notwendig, dessen historische Wurzeln zu kennen.

Zionismus und Imperialismus

Der Zionismus setzte zur Umsetzung seiner Pläne von Beginn an auf den Imperialismus – im Gegensatz etwa zum „Bund“ u.a. sich auf die Arbeiterbewegung und den Sozialismus beziehende Teile des Judentums. Der Zionismus hielt die Juden nicht nur für ein „auserwähltes Volk“, sondern sah die für die Gründung eines jüdischen Staates in Palästina zu vertreibenden Araber auch als „kulturell minderwertig“ an. Insofern ist der Zionismus eine reaktionäre und rassistische Ideologie.

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