Der kanadische Abfallverbrenner

Dr. Ing. Klaus-Dieter Humpich

Vorwort: Wir übernehmen dankend diesen Beitrag von Dr. Ing. Klaus-Dieter Humpich, einem Spezialisten für Kerntechnik, weil darin sehr gut gezeigt wird, welche technischen Entwicklungen im Bereich der Kerntechnik stattgefunden haben. Der Beitrag entlarvt auch die These vom „ungelösten Problem der Endlagerung“ als unwissenschaftlich. Wir verweisen gern auch auf weitere Artikel zum Thema Kerntechnik auf Dr. Humpichs Seite www.nukeklaus.net. Die Redaktion.

Kanada ist auf dem Weg, nicht nur sein Energieproblem dauerhaft zu lösen, sondern gleichzeitig auch sein „Atommüllproblem“. Kanada hat durchaus große Öl- und Gasvorkommen, ist aber so groß und landschaftlich unwirklich, dass es sich wirtschaftlich eher lohnt, die Förderung zu exportieren und gleichzeitig Öl und Gas für die Ostküste zu importieren. Es war deshalb folgerichtig, seit den 1950er Jahren die Kernenergie zur Stromerzeugung konsequent auszubauen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Für Sonnenenergie liegt Kanada zu weit nördlich (Dunkelheit im Winter) und auch die Windenergie ist nur in einem sehr engen Gebiet nutzbar. Andererseits verfügt Kanada über große und kostengünstige Uranvorkommen.

Da Kanada nie an Kernwaffen interessiert war, konzentrierte man sich auf Schwerwasserreaktoren, die mit Natururan zu betreiben sind. Durch den vollkommenen Verzicht auf eine (aufwendige) Anreicherung, war man politisch glaubwürdig. Man ließ auch die Finger vom anderen Ende (anders als z. B. Indien) und verzichtete auf die Produktion von waffengrädigem Plutonium und vor allem auf die dazu notwendigen chemischen Verfahren zur Gewinnung. Als Konsequenz sammelte sich im Laufe der Jahrzehnte eine beträchtliche Menge abgebrannter Brennelemente an. Diese nach deutschem Gusto „endzulagern“ wäre nicht nur eine gigantische Verschwendung von Rohstoffen, sondern auch eine unnötige Konservierung der Gefahren durch radioaktive Strahlung.

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