Klimawissenschaft: Konsens Nonsens

Hanns Graaf

Ein zentrales Argument der Befürworter der Theorie einer drohenden Klimakatastrophe gegen ihre Kritiker ist die Behauptung, dass es einen Konsens in der Klimawissenschaft gebe und demzufolge abweichende Meinungen entweder irrelevant oder überhaupt unwissenschaftlich wären. Angesichts der – behaupteten – Einigkeit der Wissenschaft und ihrer zur Schau getragenen Selbstgewissheit ist es immerhin erstaunlich, dass man trotzdem so viel Mühe darauf verwendet, die Abweichler vom „offiziellen“ Klimaalarmismus permanent zu verunglimpfen, anstatt sich ernsthaft mit deren Argumenten zu beschäftigen.

Doch eine solche Vorgehensweise ist nicht neu. Immer wieder kam es vor, dass das Bezweifeln scheinbar „ewiger Wahrheiten“ und neue Theorien auf heftigen Widerstand durch allerlei Hüter der etablierten Lehrmeinung und Besitzstandswahrer stieß. Es ist auch durchaus normal, dass sich Neues gegen Konservatismus und geistige Bequemlichkeit erst durchsetzen muss. Ein wirkliches Problem und mitunter völlige Fehlentwicklungen der Wissenschaft und nachfolgend erhebliche Schäden für die Gesellschaft entstehen aber dann, wenn maßgebliche soziale Kräfte ihre Hände dabei im Spiel haben. Das war etwa im Mittelalter die katholische Kirche, die oft mit brutaler Gewalt alles zu verhindern suchte, was ihren religiösen Dogmen und damit ihrer Machtstellung in der Gesellschaft gefährlich werden konnte. Die Schicksale von Galileo Galilei oder Giordano Bruno sind berühmte Beispiele dafür. Sie verweisen aber nicht nur auf die Erkenntnis hemmende und reaktionäre Rolle der Religion, sie verweisen auch darauf, dass sich der Fortschritt trotz allem nicht aufhalten ließ.

Der Siegeszug der Wissenschaft seit Ausgang des Mittelalters führt oft dazu, die kapitalistische Epoche überhaupt als aufgeklärt und wissenschaftlich anzusehen. Auch Marx betonte, dass die progressive Rolle der bürgerlichen Gesellschaft u.a. darin bestünde, mittelalterliche Dogmen zu zerstören. Gleichwohl betonte auch gerade Marx, dass das kapitalistische Privateigentum auch damit verbunden ist, Entwicklungen zu bremsen und Produktivkräfte zu zweckentfremden oder gar in Krisen und Kriegen massenhaft zu vernichten.

Seit Marx´ Zeiten hat sich diese Seite des Kapitalismus noch deutlich verstärkt. Der Einfluss von Wissenschaft und Technik nicht nur in der Wirtschaft sondern im gesamten sozialen Leben hat sich enorm erhöht. Wissenschaft und Bildung sind Produktivkräfte geworden. Die starke und weiter zunehmende Durchdringung aller Lebensbereiche durch Wissenschaft und Technik hat auch dazu geführt, dass Politik und Medien genötigt sind, sich damit zu befassen. Einerseits unterliegen sie so dem Einfluss der Wissenschaft (oder von Teilen von ihr), andererseits beeinflussen sie diese wiederum, indem sie Wissenschafts- und Bildungspolitik machen und die „öffentliche Meinung“ prägen.

Indem die Wissenschaft letztlich – wenn auch in unterschiedlichem Maße – den Verwertungsinteressen des Kapitals dient, unterliegt sie auch dessen Mechanismen. Das können direkte Bedürfnisse der industriellen Produktion sein oder aber auch die Interessen von politischen und staatlichen Institutionen. Am augenscheinlichsten tritt diese Interessenbezogenheit in den Sozialwissenschaften hervor, die oft sehr direkt der Legitimierung des Kapitalismus und dessen Strukturen und Funktionsweisen dienen.

Bei den technischen und Naturwissenschaften ist dieser Zusammenhang oft indirekter; jedoch ist selbst dort unübersehbar, dass etwa die Forschung für militärische Zwecke überproportionale Dimensionen erreicht. Oder die pharmakologische Forschung: hier ist die konkurrierende Mehrfachforschung für im Grunde oft gleichartige Medikamente an der Tagesordnung und es werden immense Mittel ausgegeben, um „Mode-Medikamente“ in den Markt zu pumpen, während die Forschung zur Bekämpfung wichtiger Krankheiten unterfinanziert ist.

Historische Beispiele

Beispiele dafür, wie Wissenschaft manipuliert oder deren freie Entwicklung behindert wurde, gibt es viele. So wurde Alfred Wegener, der Entdecker der Kontinentalverschiebung, massiv für seine Ideen bekämpft. Seine Theorie ist heute trotzdem wissenschaftliches Gemeingut. Auch Einstein geriet ins Visier von deutschnationalen und antisemitischen Eiferern.

Ein anderes Beispiel ist die Rassentheorie. Die weltweite Verbreitung dieser unwissenschaftlichen Thesen resultierte nicht zuletzt daraus, dass es mächtige konservativ-faschistische Kräfte gab, die ihre Verbreitung unterstützten. In Hitler-Deutschland wurde die Rassentheorie schließlich zur Staatsdoktrin. Alle, die sie kritisierten, wurden aus den Universitäten und Schulen verbannt oder zum Schweigen gezwungen.

In Stalins Sowjetunion wurden die zweifelhaften Thesen des Agraringenieurs Lyssenko offiziell gefördert. Widerstreitende  Auffassungen kamen auf den Index. Wissenschaftler, die anderer Meinung waren, wurden kalt gestellt oder kamen in Stalins Lagern um.

Die Einmischung des Staates und der Politik in den wissenschaftlichen Meinungsbildungsprozess war natürlich in diktatorischen Regimen besonders krass. Doch war das selbst dort eher die Ausnahme. Zudem betraf es meist Fragen bzw. Inhalte, die für den Machterhalt oder die politische Reputation des Regimes wichtig waren. Heute ist die Einflussnahme noch viel größer. Das liegt daran, dass die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft insgesamt weit größer ist als je zuvor und daher der Einfluss auf Wissenschaft und Forschung durch Kapital und Staat weit größer und direkter sind als früher. Das kommt auch daher, dass Wissenschaft heute weit größere finanzielle Mittel benötigt und somit auch von Geldgebern abhängiger ist als in früheren Jahrzehnten. Die Ära des unermüdlichen Erfinders, der einsam in einem Schuppen experimentiert, ist lange vorbei.

Wie nicht zuletzt der Faschismus sehr deutlich gezeigt hat, nimmt die Tendenz des Kapitalismus zum Irrationalismus zu. Das ist nicht nur deshalb der Fall, weil die konkurrierenden großen Kapitale alle Bereiche des Lebens immer stärker durchdringen und ihren bornierten Verwertungszwängen unterwerfen. Das hat auch damit zu tun, dass der grundlegende Widerspruch zwischen den unerhörten wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten der Menschheit und den tw. wachsenden globalen Problemen immer größer wird. Dadurch wächst auch der Druck auf die Politik, davon abzulenken oder scheinbare Lösungen zu präsentieren. Nicht zu unterschätzen ist auch die besonders nach dem 2. Weltkrieg zu beobachtende immer größer werdende Distanz zwischen der unerhörten wissenschaftlich-technischen Dynamik der Gesellschaft und des demgegenüber zu beobachtenden kulturellen und wissenschaftlichen Zurückbleibens großer Teile der Gesellschaft – nicht nur national, sondern auch global gesehen. Dieses – letztlich auch der allgemeinen Entfremdung und der spezifisch bürgerlichen Arbeitsteilung geschuldeten – Auseinanderklaffen von „hoher“ Wissenschaft und „primitivem“ Massenbewusstsein erfordert einen riesigen medialen „Vermittlungsapparat“. Die Medien, nicht nur die Massenmedien, sondern auch die spezielleren Wissenschaftsmedien, wiederum spielen eine wichtige Rolle dabei, was als Wissenschaft gilt oder wahrgenommen wird.

Das Klimakartell

In der Klimapolitik wird das besonders deutlich. Was Bevölkerung und auch Politiker vom Klima wissen, entnehmen sie zum größten Teil den Massenmedien, nicht „der Wissenschaft“. Die Medien wiederum, durch ihren Hang zum Skandal und unter dem Druck von Auflage und Quote, liefern inhaltlich das, was das „Klimakartell“ aus Teilen der Wissenschaft, der Politik und diversen „grünen“ Investoren erwartet – und umgedreht.

So ist es durchaus bezeichnend, dass die wichtigste „Autorität“ der Klimaforschung, der Weltklimarat IPCC, seit einigen Jahren in den deutschen Medien nicht mehr erwähnt wird, nachdem er bisher in den klima-alarmistischen Berichten fast omnipräsent war. Der Grund dafür ist einfach: der letzte Sachstandsbericht des IPCC, der AR 5 von 2013, enthielt einige Positionen, welche die Klimapanikmache konterkarieren. So wurde eingeräumt, dass die Klimamodelle versagt haben und die Erwartung zunehmender Extremwetterereignisse nicht eingetroffen sei. Damit musste selbst der IPCC bei den medialen Klimakriegern in Ungnade fallen. Daran zeigt sich erneut, dass es beim Klimaalarmismus von ARD, ZDF u.a. „seriösen“ Medien oft überhaupt nicht um Sachinformation geht, sondern nur um Propaganda.

Hinsichtlich der Klimawissenschaft muss leider festgestellt werden, dass diese in weiten Teilen völlig korrumpiert ist und nicht mehr sachbezogen forscht, sondern die „Experten“ zu Erfüllungsgehilfen einer Ideologie und bestimmter kommerzieller Interessen geworden sind.

Das IPCC – obwohl man selbst diesem Gremium wissenschaftliche Substanz und Objektivität nicht komplett absprechen kann – wurde 1988 nur zu dem Zweck gegründet, die Theorie von der anthropogen bedingten Klimakatastrophe zu popularisieren. Es ging von vornherein eben nicht darum – was vernünftig gewesen wäre -, die gesamte Klimaforschung international zu koordinieren, sondern darum, eine Richtung „künstlich“, also durch politische Intervention, zur dominanten zu erklären und alternative Meinungen zu diskreditieren oder zu ignorieren. Das ist zweifellos auch gelungen. Inzwischen ist der Klimaschutz, v.a. die Umstrukturierung des Energiesektors, zu einem der größten Investitionsbereiche und damit zum Konjunkturmotor geworden.

Die Klimaforschung (zumindest, soweit sie dem Alarmismus folgt) ist seit den 1990er Jahren geradezu explodiert, die finanziellen Zuwendungen haben sich exorbitant erhöht. Dem gegenüber sind die Zuwendungen (wo es sie überhaupt gibt und sie nicht nur behauptet werden) an die „Kritiker“ wirklich peanuts. Ein ganzes Heer  von „Spezialisten“ sitzt an immer teureren Großrechnern, die eine fast unübersehbare Fülle an Modellen ausspucken, die ein Bedrohungsszenario nach dem anderen begründen sollen.

Bezeichnend für den völlig unsinnigen Gigantismus der „Klimaforschung“ ist, dass es bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis für den Treibhauseffekt und die starke Erwärmungswirkung von CO2 u.a. Spurengasen gibt. Selbst der Anstieg des CO2, wie er z.B. aus den Messungen am Mauna Loa hervorgeht, ist kein Beweis für eine Korrelation zwischen CO2 und Erwärmung.

Allein die Tatsache, dass eine ganze Reihe von natürlichen Klimafaktoren weder hinsichtlich ihrer qualitativen, noch gar bezüglich ihrer quantitativen Auswirkungen genügend erforscht ist, bedeutet, dass der anthropogene Faktor überhaupt nicht genau bestimmt werden kann. Insofern sind alle Behauptungen, dass „der Mensch“ hauptsächlich für die Erwärmung der letzten Jahrzehnte verantwortlich wäre, reine Spekulation.

Die Klimaprognosen sind genauso ernst zu nehmen wie das Lesen im Kaffeesatz. Sie folgen derselben mechanischen und unwissenschaftlichen Methode wie die Voraussagen des Club of Rome u.ä. Gremien, die seit Jahren ungestraft eine falsche Prophezeiung (z.B. Waldsterben, die Erschöpfung bestimmter Rohstoffe, peak oil) nach der anderen herausgeben. Diese „links“-bürgerlichen Obskuranten sind Ideologen im Dienste von Investoren und Politikern, die als neues Geschäftsfeld einen quasi-ökologischen Umbau des Kapitalismus befürworten, der in der Praxis allerdings alles andere als ökologisch ist.

Die Linke als Anhängsel der bürgerlichen Politik

Der Klimaalarmismus ist Teil einer bürgerlichen reformistischen Ideologie – der sich gleichwohl der mehr oder weniger unkritischen Unterstützung auch der Linken erfreut. Das spricht jedoch nicht für den Reformismus, sondern ist nur ein Beweis für die völlige Degeneration der Linken inkl. ihrer „marxistischen“ Teile. Die Linke erweist sich als weitgehend unfähig und unwillig, eigene Analysen der Probleme im Bereich Umwelt, Klima, Energie vorzunehmen. Schon deshalb ist sie gezwungen, die linke Kleinbürgerei nachzuäffen. Der Linken fehlt hier nicht nur fast jeder Sachverstand, selbst ein Minimum an Kritikfähigkeit geht ihr meist ab.

Die Linke insgesamt unterstützt damit – ob gewollt oder nicht – objektiv die verstärkte Ausplünderung der Massen durch Öko-Steuern und Klimaabgaben. Sie befürwortet die Verschlechterung und Unterminierung des Stromsystems durch die Implantierung der „Erneuerbaren Energien“. Sie bejaht die Behinderung der Weiterentwicklung der Produktivkräfte (z.B. der Kernenergie). Sie befürwortet Einsparungen und die Senkung des sozialen Niveaus der Massen für den Klimaschutz. Sie ignoriert die Aufrechterhaltung der Abhängigkeit der „3. Welt“ durch den Imperialismus durch Energiemangel und Technikdiktat. Sie folgt weitgehend unkritisch „linken“ bürgerlichen Kräften (grüne Parteien und NGOs).

Das im Kern bürgerliche Umwelt- und Klimabewusstsein der Linken ist ein Indiz mehr für ihre Krise, es ist ein Grund mehr, für eine grundlegende marxistische und revolutionäre Erneuerung der Linken und der Arbeiterbewegung einzutreten.

Die Etablierung des Klimaalarmismus

Die Behauptung eines Konsensus in der Klimawissenschaft ist ein wichtiges Mittel zur Etablierung des Klimaalarmismus. Schon immer bedienten sich reaktionäre Kräfte – wie unsere obigen Beispiele zeigen – des Konsens-Arguments, um andere Meinungen und Diskussionen zu unterdrücken. Die Betonung oder gar das künstliche Herbeiführen eines Konsenses in der Wissenschaft hat daher von vornherein einen reaktionären Charakter.

Für jede Wissenschaft ist es essentiell, eine offene Diskussion zu haben. Der Zweifel, das Infragestellen, das Suchen nach Alternativen ist nicht nur ein sehr wichtiges Element in der Wissenschaft – es ist eine Grundbedingung für das Denken überhaupt.

In der Wissenschaft ist Demokratie nur insofern akzeptabel und notwendig, als sie der Diskussion und Kooperation in der Wissenschaft dient. Jedoch kann der Wahrheitsgehalt einer Theorie nicht durch demokratische Abstimmungen oder Umfragen festgestellt oder gar festgelegt werden. Es ist in der Wissenschaft meist so, dass neue Erkenntnisse, neue Theorien von einer Minderheit oder gar nur von einem Einzelnen vertreten werden, die mit dem bisherigen Mehrheits-Konsens brechen.

Nach Popper kann eine Theorie letztlich nicht bewiesen, sondern nur falsifiziert (widerlegt) werden. Solange das nicht erfolgt ist, kann eine Theorie jedoch als „richtig“ gelten. Die gesamte Entwicklung der Wissenschaft (z.B. die Entwicklung der modernen Physik seit dem 20. Jahrhundert) bestätigt das.

In der Klimawissenschaft bietet sich nun ein besonderes Bild. Ohne Frage unterstützt der größere  Teil der Klimawissenschaftler die alarmistischen Auffassungen, zumindest kritisieren sie diese nicht öffentlich. Noch deutlicher ist das Bild hinsichtlich der klimawissenschaftlichen Institute und Gremien (die z.T. aber eher Propaganda, als Wissenschaft betreiben). Die Minderheit der „Klimakritiker“ oder „Klimaleugner“ (allein die Bezeichnung ist so absurd wie demagogisch) ist zwar durchaus nicht so klein, wie es meist dargestellt wird, doch sie ist eine Minderheit. Angesichts der immensen finanziellen Förderung und der politischen und medialen Bauchpinselei für die Alarmisten ist das allerdings auch nicht verwunderlich.

Ein andere Problem ist, dass das Lager der Kritiker in sich differenziert ist und keineswegs eine neue Theorie zum Klima vertritt. Die „neue“ Theorie, d.h. die Treibhaustheorie (THT), wird vom  mainstream vertreten. Wenn wir so wollen, sind die Verhältnisse hier also eher umgedreht. Die Kritiker repräsentieren eher die „traditionellen“ Auffassungen und Methoden der Klimaforschung, welche die natürlichen Faktoren des Klimas – Sonne, Meere, Wasserkreislauf, astronomische Faktoren usw. – als entscheidend betonen.

Noch etwa bis in die 1970er Jahre waren diese Auffassungen für die Klimawissenschaft prägend. Erst danach setzte sich die THT durch. Immerhin gibt es die THT seit ihrer Formulierung durch Svante Arrhenius schon seit 1896. Jahrzehntelang war sie jedoch nicht Grundlage der Klimaforschung, ja sie wurde in den Geowissenschaften (deren eine Sparte die Meteorologie/Klimaforschung ist) oder in der Physik kaum als Lehrstoff vermittelt. Wie und warum erfolgte dann aber der Wandel in der Theorie?

Dafür waren zwei Gründe ausschlaggebend: erstens setzte ab Ende der 1970er eine Erwärmungstendenz ein, zugleich stiegen die CO2-Werte in der Atmosphäre, wie z.B. die Messungen am Mauna Loa zeigen. Da bis heute die verschiedenen natürlichen Klimafaktoren in ihrer Wirkung nicht genau quantifiziert werden können, zogen einige Klimaforscher den Schluss, dass das CO2 eine starke Erwärmungswirkung hätte und das vom Menschen erzeugte CO2 hauptverantwortlich für die Erwärmung sei.

Parallel dazu etablierte sich aber als zweiter Faktor eine Phalanx aus Teilen der Politik, des Staates, des Kapitals und „sozialer“, d.h. reformistischer Bewegungen für Umwelt- und Klimaschutz. Obwohl die Bedürfnisse und Ambitionen dieser Kräfte durchaus unterschiedlich waren bzw. sind, teilen sie doch auch bestimmte Positionen, die alle letztlich auf einen Green New Deal, also auf einen grünen Kapitalismus hinauslaufen. Konkrete Kräfte und Bedürfnisse, die dabei eine Rolle spielten, waren u.a.: das Interesse von Politik und Staat, zusätzliche „Öko“-Steuern zu erheben; das Interesse von Teilen des Kapitals, neue Investitionsmöglichkeiten – v.a. im Energiesektor – zu schaffen, indem alte Technologien verteufelt und entwertet werden; die Kernenergie-Unternehmen, die ihre Technologie als klimafreundlich präsentieren und die Kohleenergie verteufeln wollten; das Interesse von Öko-Reformisten, oppositionelle und linke Kräfte per Umwelt- und Klimaschutz an sich zu binden, ihren Einfluss und ihre Kontostände zu erhöhen.

Es war also eine Kombination aus internen Tendenzen der Klimaforschung und außerwissenschaftlichen Interessen von Politik und Kapital, die zur Etablierung des heutigen Klimaalarmismus führten. Der entscheidende Sprung erfolgte dann 1988 mit der Gründung des IPCC durch den Staat in Gestalt der UNO. Damit wurde ein riesiger Klima-Wanderzirkus in Gang gesetzt, der wie ein Heuschreckenschwarm durch die Welt zieht, Angst und Schrecken vor einer Klimakatastrophe verbreitet und einen Milliarden schweren Klima-Ablasshandel inszeniert.

Die Lüge vom Konsens

Schauen wir uns nun konkret an, ob es wirklich einen Konsens in der Klimawissenschaft gibt – obwohl ein solcher natürlich keine Beweiskraft für die Richtigkeit einer Theorie hätte.

Sehr oft wird behauptet, dass 97% der Klimawissenschaftler die These vom gefährlichen anthropogenen Klimawandel unterstützen würden. Diese Zahl wurde erstmals 2009 erwähnt. Ein Dozent und eine Studentin von der Uni Chicago führten im Auftrag der AGU (American Geophysik Union) eine Umfrage durch, um zu klären, wie weit in der Wissenschaft ein Konsens über die Klimafrage besteht.

Dazu erhielten 10.257 US-Naturwissenschaftler einen Fragebogen, der zwei simple Fragen enthielt:
1. Glauben Sie, dass die mittlere Temperatur im Vergleich mit dem Niveau vor 1800 allgemein gestiegen, gefallen oder gleich geblieben ist?
2. Glauben Sie, dass menschliche Aktivitäten ein wesentlicher Faktor sind, die zur Änderung der mittleren Temperatur beitragen?

7.107 Befragte warfen diesen lächerlichen Fragebogen in den Papierkorb, nur 3.146 schickten ihn zurück. Doch die eingegangenen Antworten waren dem AGU nicht genehm. Man entschied daher, nur Fragebögen von wirklich „kompetenten“ Klimawissenschaftlern zu bewerten. Dafür wurden jene ausgesucht, die mindestens 50% ihrer Veröffentlichungen dem Klima gewidmet hatten.

Von den 3.146 beantworteten Fragebögen blieben nach diesem Verfahren nur ganze 77 übrig, von denen 75% zustimmten – das waren die 97,48%. Damit hatten AGU und IPCC das gewünschte Ergebnis, das sie unverzüglich medial verbreiteten. V.a. die deutschen Medien benutzen bis heute diese dubiose Zahl, um ihren Klimaalarmismus als alternativlos und wissenschaftlich begründet zu verkaufen.

Der Eindruck eines Konsensus entsteht auch dadurch, dass v.a. im TV fast nur Befürworter des Alarmismus zu Wort kommen, wenn überhaupt, werden Kritiker als Laien oder als von den Energiekonzernen gekaufte Subjekte dargestellt.

Wir wollen im Folgenden einige Beweise dafür angeben, dass es keinen Konsens in der Klimawissenschaft gibt und eine gar nicht so kleine Minderheit von Klimaforschern existiert, die  den THT bzw. die daraus abgeleiteten dramatischen Schlüsse ablehnen oder sehr kritisch sehen. Darunter sind etliche sehr prominente Klimaforscher, die wirklich etwas für die Klimaforschung geleistet haben und nicht nur als Propagandisten aktiv sind.

Mit der Konsens-Behauptung wird auch verdrängt, dass selbst im Lager der Alarmisten überhaupt keine Einigkeit herrscht. So wurden von der grundlegenden These der THT rund 60 verschiedene Varianten identifiziert, die sich tw. in grundlegenden Fragen unterscheiden.

Seit Jahren nimmt die Zahl von „klimakritischen“ Fachpublikationen zu. Allein 2016 waren es etwa 400. Das ist immer noch nur ein kleiner Teil der immensen Zahl von Publikationen zum Klima. Doch wir müssen dabei bedenken, dass es immer noch schwer ist, kritische Beiträge zu veröffentlichen. Dafür sorgt allein schon das Peer review-Verfahren, die Begutachtung durch „unabhängige“ Wissenschaftler. Die Peer review erschwert es natürlich, abweichende Meinungen zu veröffentlichen und fördert den wissenschaftlichen Konservatismus. Dieses Problem wird noch dadurch vergrößert, dass die wissenschaftliche Reputation sehr stark an der Zahl von Publikationen gemessen wird bzw. daran, wie oft man zitiert wird.

Obwohl es der Karriere (und oft der Zuteilung von Forschungsmitteln) abträglich ist, sich als „Klimakritiker“ zu outen, gibt es sehr viele öffentliche Erklärungen, die sich dem Klimaalarmismus entgegen stellen und die unnötigen, ja oft schädlichen Klimaschutzmaßnahmen ablehnen.

2008 unterzeichneten 31.000 (!) Wissenschaftler, davon 9.000 mit Promotion, die meisten aus dem Ingenieurbereich, aber auch viele Klimaforscher, die Oregon-Petition. Darin heißt es u.a.:   „Wir richten die eindringliche Bitte an die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, die Kyoto-Vereinbarung von 1997 und jedwede ähnliche Erklärung nicht zu unterzeichnen. Die vorgeschlagenen Begrenzungen von Treibhausgas-Emissionen würden der Umwelt schaden, den Fortschritt in Wissenschaft und Technologie hemmen und Gesundheit und Wohlergehen der Menschheit schädigen. Es gibt keinen überzeugenden wissenschaftlichen Nachweis, dass menschengemachtes CO2, Methan oder andere Treibhausgase heute oder in absehbarer Zukunft eine katastrophale Erwärmung der Erdatmosphäre und eine Umwälzung des Erdklimas bewirken. Darüber hinaus ist wissenschaftlich eindeutig belegt, dass eine CO2-Zunahme in der Atmosphäre viele positive Auswirkungen auf das natürliche Pflanzen-und Tierwelt erbringt.“

Weitere „klimakritische“ Erklärungen

1992 wurde das Heidelberger Manifest von 4.000 Naturwissenschaftlern, darunter 74 Nobelpreisträger, unterzeichnet. Darunter sind 6 deutsche Nobelpreisträger. 66 der 74 Nobelpreisträger kommen aus den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Medizin. Es heißt darin: Wir wollen unseren vollen Beitrag zur Erhaltung unseres gemeinsamen Erbes, der Erde, erbringen. Aber: es sind immer die gleichen, es sind minimal wenige und ihre Gründe sind selten integer. Die Debatte in den Medien und sozialen Netzwerken ist eine Scheindebatte und keineswegs ein Abbild der wissenschaftlichen Welt. Wir sind jedoch besorgt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, über die Entstehung einer irrationalen Ideologie, die sich gegen den wissenschaftlichen und industriellen Fortschritt erhebt und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung behindert. Wir stehen voll hinter den Zielen einer wissenschaftlichen Ökologie für ein Universum, dessen Ressourcen zu erforschen, katalogisieren, überwachen und erhalten sind. Aber wir fordern hiermit, dass diese Bestandsaufnahme, die Überwachung und Erhaltung auf wissenschaftlichen Kriterien beruhen muss und nicht auf irrationalen Vorurteilen und Denkweisen. () Wir möchten hiermit aber die Regierungen und Autoritäten, die mit der Lenkung des Schicksals unseres Planeten beauftragt sind, davor warnen, Entscheidungen zu treffen, die auf pseudowissenschaftlichen Argumenten oder falschen und unwesentlichen Daten beruhen.

1995 erschien das Leipziger Manifest, unterzeichnet von 80 Forschern der Naturwissenschaft und 25 Meteorologen. 2008 unterschrieben 700 Naturwissenschaftler den Minority Report an den US-Senat.

2009 unterzeichneten 125 prominente Naturwissenschaftler den Offenen Brief an den früheren UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Darin wird ausgeführt: Die Klimawandel-Wissenschaft ist in einer Periode der „negativen Entdeckung“ je mehr wir über dieses außergewöhnlich komplexe und sich schnell entwickelnde Feld erfahren, desto mehr erkennen wir, wie wenig wir wissen. Wirklich, die Wissenschaft ist nicht geklärt. Daher gibt es keinen vernünftigen Grund, teure und restriktive Entscheidungen in der öffentlichen Ordnung den Völkern der Erde aufzubürden, ohne dafür überzeugende Beweise zu liefern, dass menschliche Tätigkeiten einen gefährlichen Klimawandel verursachen, der über die natürlichen Ursachen hinausgeht. Bevor irgendwelche überstürzte Maßnahmen ergriffen werden, müssen wir feste Beobachtungsdaten haben, die zeigen, dass sich die jüngsten Veränderungen im Klima wesentlich von den Veränderungen unterscheiden, die in der Vergangenheit beobachtet wurden, und übertreffen die normalen Schwankungen, die durch Sonnenzyklen, Ozeanströme, Veränderungen in den orbitalen Parametern der Erde verursacht wurden. ()

Die Unterzeichner, die in klimabezogenen Wissenschaftsdisziplinen qualifiziert sind, fordern die UNFCCC und die Unterstützer der Klimakonferenz der Vereinten Nationen auf, überzeugende nachvollziehbare Beweise für ihre Behauptungen einer gefährlichen menschlich bedingten globalen Erwärmung und andere Klimaveränderungen zu erbringen. Projektionen möglicher Zukunftsszenarien aus unbewiesenen Computermodellen des Klimas sind keine akzeptablen Substitute für reale Weltdaten, die durch eine unvoreingenommene und strenge wissenschaftliche Untersuchung erzielt wurden. Insbesondere fordern wir die Anhänger der Hypothese vom gefährlichen menschen-verursachten Klimawandel auf, zu zeigen, dass:

  •  Änderungen des globalen Klimas in den letzten hundert Jahren signifikant außerhalb des natürlichen Umfangs sind, der in früheren Jahrhunderten festgestellt wurde;
  • die Emissionen von Kohlendioxid und anderen „Treibhausgasen“ der Menschheit eine gefährliche Auswirkung auf das globale Klima haben;
  • Computer-basierte Modelle sinnvoll die Auswirkungen aller natürlichen Faktoren, die das Klima erheblich beeinflussen können, replizieren können;
  • die Meeresspiegel gefährlich mit einer Rate ansteigen, die sich mit zunehmenden Treibhausgasemissionen beschleunigt hat und damit kleine Inseln und Küstengemeinschaften bedroht;
  • die Inzidenz von Malaria aufgrund der jüngsten Klimaveränderungen ansteigt;
  • die menschliche Gesellschaft und natürliche Ökosysteme sich nicht an den vorhersehbaren Klimawandel anpassen können, wie sie es in der Vergangenheit getan haben;
  • weltweiter Gletscherrückzug und Meereisschmelzen in den Polargebieten ungewöhnlich ist und im Zusammenhang mit der Zunahme der menschlichen Treibhausgasemissionen steht;
  • Eisbären und andere arktische und antarktische Wildtiere nicht in der Lage sind, sich an die erwarteten lokalen Klimawandel-Effekte anzupassen, unabhängig von den Ursachen dieser Veränderungen;
  • Hurrikane, andere tropische Wirbelstürme und damit verbundene extreme Wetterereignisse in Schwere und Häufigkeit ansteigen;
  • Daten, die von bodengestützten Stationen erfasst werden, ein zuverlässiger Indikator für Oberflächentemperaturtrends sind.

Es liegt nicht in der Verantwortung von „Klima-Realisten“-Wissenschaftlern, zu beweisen, dass ein gefährlicher menschlicher Klimawandel nicht stattfindet. Vielmehr sind es diejenigen, die behaupten, dass es so ist und die Zuweisung von massiven Investitionen fordern, um das vermeintliche „Problem“ zu lösen. Sie haben die Verpflichtung, überzeugend zu zeigen, dass der jüngste Klimawandel nicht vorwiegend natürlicher Herkunft ist und dass wenn wir nichts tun katastrophale Konsequenzen folgen würden. Bis heute haben sie das nicht geschafft.“

Unterzeichnet wurde der Brief von 169 Wissenschaftlern aus dem Bereich der Klimatologie und 30 Wissenschaftlern aus anderen Disziplinen. 5 deutsche Wissenschaftler sind darunter, 91 aus USA, 9 aus Britannien, 15 aus den Niederlanden, 33 aus Kanada, 4 aus Dänemark, 2 aus Indien, 20 aus Australien, 8 aus Neuseeland, 3 aus Süd-Afrika, 9 aus Schweden.

Diese Aufzählung ließe sich fortsetzen. Haben wir von diesen Erklärungen in den deutschen Medien je etwas gehört? Nein!

Breite Erwähnung in den Medien fand hingegen die Erklärung von 60 Nobelpreisträgern, die in einem Memorandum zur „Bewältigung des Klimawandels“ aufgefordert haben. Von diesen Nobelpreisträgern waren 28 Geisteswissenschaftler, 4 Friedensnobelpreisträger, 20 Chemiker, von denen aber nur zwei (Paul Crutzen und Mario Molina für die Untersuchung des atmosphärischen Ozons) mit Klimaforschung zu tun hatten, und 8 Physiker, von denen jedoch kein einziger das Gebiet Atmosphärenphysik, Geophysik, Klimatologie oder Meteorologie als Fachgebiet hatte. Zudem waren fast alle noch nie mit eigenen Publikationen mit dieser Position in Erscheinung getreten.

Von den 74skeptischenNobelpreisträgern, die sich mit dem Heidelberger Appell skeptisch oder ablehnend gegenüber der alarmistischen Klimawissenschaft und und der Klimapolitik äußerten, ist dagegen nie die Rede!

Der Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Pauli meinte bezüglich der THT: Diese Theorien sind nicht mal falsch, sie sind wertlos.

Selbst wenn wir die Vielzahl der kritischen Stimmen nicht als Beweis nehmen können, so zeigen sie doch sehr ganz klar, dass die Behauptung eines Konsenses falsch und die Medien uns bewusst belügen, um den tatsächlich fehlenden wissenschaftlichen Beweis für eine drohende Klimakatastrophe durch unhaltbare Behauptungen und Suggestionen zu ersetzen. Anstatt in diesen Chor der Lügner und Betrüger einzustimmen, wäre es die Aufgabe der Linken, deren Machenschaften und die dahinter stehenden Klasseninteressen zu entlarven.

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