Das Methusalem-Problem

Hanns Graaf

Mit dem Beginn der Agenda-Reformen durch die rot/grüne Schröder-Regierung sank für erhebliche Teile der Lohnabhängigen das Lebensniveau. Mit der Krise von 2008 steigerte sich zudem enorm die Verschuldung von Staat und Kommunen. Beides führt dazu, dass uns immer neue „Begründungen“ dafür vorgelegt werden, warum es soziale Probleme gibt – und warum diese nicht am Kapitalismus als System liegen, sondern andere Ursachen haben. „Das Methusalem-Problem“ weiterlesen

Zur Losung der Verstaatlichung

Hanns Graaf

Bei einigen linken Organisationen spielt die Losung der Verstaatlichung eine wichtige Rolle. Bei der Gruppe Arbeitermacht (GAM) z.B. taucht die Verstaatlichungs-Forderung oft mit den Zusätzen „entschädigungslos“ und „unter Arbeiterkontrolle“ auf. Hier nur ein Beispiel dazu: in der Arbeitermacht-Infomail Nr. 709 heißt es zum Konflikt bei Norgren: „Betriebe, die entlassen oder mit Entlassungen drohen, müssen entschädigungslos enteignet und unter Kontrolle der Beschäftigten verstaatlicht werden!“ Im GAM-Aktionsprogramm von 2012 heißt es im selben Sinn: „Streiks und Besetzungen im Kampf gegen Massenentlassungen und Betriebsschließungen! Entschädigungslose Verstaatlichung und Fortführung der Produktion solcher Firmen!“

Die GAM glaubt sich dabei in Übereinstimmung mit Geist und Text des 1938 von Trotzki verfassten und von der IV. Internationale angenommenen Programms, des „Übergangsprogramms“ – zumindest macht sie nirgends deutlich, dass sie bewusst von den dortigen Positionen Trotzkis in dieser Frage abweicht. „Zur Losung der Verstaatlichung“ weiterlesen

Revolte im Gemüsebeet

Eine Kritik an „Der kommende Aufstand“

Hannes Hohn
(zuerst erschienen in: Revolutionärer Marxismus 43, Verlag global red, Oktober 2011)

Anfang 2011 sorgte die deutsche Übersetzung der Broschüre „Der kommende Aufstand“ für Furore. Per Internet und Kopierer verbreitete sich das Pamphlet in der linken und alternativen Szene wie ein Lauffeuer. Selbst im bürgerlichen Feuilleton wurde es breit behandelt. Schon in Frankreich, woher die Autoren (die anonym bleiben und sich „Unsichtbares Komitee“ nennen) stammen, verbreitete sich das Büchlein, das dort 2007 unter dem Titel „L´insurrection qui vient“ erschien, rasend schnell. „Revolte im Gemüsebeet“ weiterlesen