ABC des Marxismus XLVIII: Was ist der Maoismus?

Der nach seinem Begründer Mao Tsetung benannte Maoismus ist eine Ideologie und praktische Staats- und Parteipolitik, die sich in China in einer besonderen Situation des Klassenkampfes und unter den speziellen Bedingungen dieses Landes entwickelt hat.

Die KP Chinas entstand 1921 und umfasste anfangs nur einige Dutzend Mitglieder. Sie unterhielt enge Beziehungen zur Kommunistischen Internationale (Komintern) und wurde von ihr unterstützt. 1922, auf dem 2. Parteitag, erfolgte ein Modifizierung ihres Programms dahingehend, dass die KP mit bürgerlichen Parteien kooperieren solle. Das betraf v.a. die Kuomintang (KMT), die damals eine linksbürgerlich-nationalistisch-antiimperialistische, jedoch keine sozialistische Ausrichtung hatte. Bis 1927 wurde die Art der Zusammenarbeit mit der KMT nach und nach grundlegend verändert. Aus einem korrekten taktischen und v.a. militärischen Bündnis wurde unter dem Einfluss der nun von Stalin dominierten Komintern zunehmend eine politische Anpassung der KP an die KMT. Im Grunde folgte die Chinapolitik der Komintern schon damals der späteren Volksfront-Methode. Leo Trotzki, aber auch Teile der KP Chinas selbst kritisierten diesen Kurswechsel, weil er mit der Aufgabe jeder antikapitalistisch-sozialistischen Perspektive und der Unterordnung der KP unter bürgerliche Ziele verbunden war. Wie recht sie damit hatten, zeigte sich 1927.

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