Rassismus ist eine bürgerliche Ideologie, die behauptet, dass die Menschheit aus qualitativ höherwertigen und minderwertigen Rassen bestehen würde. Natürlich gibt es verschiedene Ethnien, die sich sowohl physisch (Hautfarbe, Haarfarbe, Augenform usw.) als auch kulturell (Sprache, Traditionen usw.) unterscheiden. Doch der Rassismus überbetont solche einzelnen Merkmale und verbindet mit ihnen menschliche Fähigkeiten und Eigenschaften als typisch für eine Rasse. Dass z.B. die Juden in Europa traditionell überproportional im Handel und im Geldgewerbe tätig waren, resultiert u.a. aus mittelalterlichen Verboten zur Ausübung „ehrbarer“ handwerklicher oder agrarischer Berufe durch Juden. „ABC des Marxismus XXX: Was ist Rassismus?“ weiterlesen
Monat: März 2018
ABC des Marxismus XXIX: Was bedeutet Arbeiterkontrolle?
Die Frage, wer die Produktionsmittel – Betriebe, Verkehrsmittel, Banken, Handel usw. – kontrolliert, ist entscheidend dafür, wie die Gesellschaft funktioniert, denn ohne Kontrolle, d.h. ohne praktische Verfügungsgewalt bleibt jedes Eigentumsrecht nur eine leere Formel. Im Kapitalismus kontrollieren die Kapitalisten ihr Eigentum meist indirekt, durch Manager. Das ist schon deshalb unumgänglich, weil die Kontroll- und Organisationsaufgaben so vielfältig und speziell sind, dass sie nur von Spezialisten erledigt werden können, v.a. in Großunternehmen und global agierenden Konzernen. „ABC des Marxismus XXIX: Was bedeutet Arbeiterkontrolle?“ weiterlesen
Fundstück XXXII
Genossenschaftlichkeit wider die Gesamtheit ist so wenig Sozialismus, wie der Staatsbetrieb in einem oligarchischen Gemeinwesen Sozialismus ist.
E. Bernstein, Die Voraussetzungen des Sozialismus
Arbeiterstaat oder Staatskapitalismus? Zum Klassencharakter der Sowjetunion
Anmerkungen zu Trotzkis Analyse
Hanns Graaf
Der Klassencharakter der UdSSR wird bekanntlich von Autoren und Organisationen der Linken sehr unterschiedlich eingeschätzt. Die Positionen reichen von der Kennzeichnung der stalinschen Sowjetunion als „sozialistisch“ über deren Charakterisierung als deformierter oder degenerierter Arbeiterstaat oder die Einordnung als „bürokratischer Kollektivismus“ bis dahin, die UdSSR als Staatskapitalismus anzusehen. Diese unerhörte Spannweite an Einschätzungen allein in der sich auf Marx beziehenden Linken (von anderen Richtungen wie dem Anarchismus oder den diversen bürgerlichen und sozialdemokratischen Einschätzungen ganz abgesehen) ist umso verwirrender, als selbst innerhalb dieser Richtungen große Unterschiede bestehen, so auch im Trotzkismus, wo sehr verschiedene Positionen vertreten werden. Dazu kommt noch, dass selbst bei gleichen Einschätzungen des Klassencharakters der UdSSR das methodische Herangehen oder der Zeitpunkt, ab dem diese Einschätzung zutreffen würde, stark differieren. „Arbeiterstaat oder Staatskapitalismus? Zum Klassencharakter der Sowjetunion“ weiterlesen