ABC des Marxismus XLIV: Die Revolte von Kronstadt

Der Aufstand von Kronstadt im März 1921 ist ein Ereignis, das nicht nur für die Entwicklung Sowjetrusslands wichtig war, sondern bis heute für die politische Positionierung der Linken eine große Rolle spielt.

Anfang 1921 befand sich Sowjetrussland in einer sehr schwierigen Lage. Der Bürgerkrieg war zwar siegreich beendet worden und die Bolschewiki saßen fest im Sattel, doch die Wirtschaft lag am Boden und die Städte hungerten. Das Land blieb isoliert und von Hilfsquellen abgeschnitten, weil die Revolutionen in anderen Ländern gescheitert waren. Allerdings wurden schon ab 1922 mit dem Rapallo-Vertrag die Außenwirtschaftsbeziehungen, v.a. mit Deutschland, wieder aktiviert. Der “Kriegskommunismus“ der Bürgerkriegszeit mit der Beschlagnahme von Getreide, den umfangreichen Einschränkungen der Demokratie und der weitgehenden Auszehrung der Sowjetstrukturen konnte nicht ewig so weitergeführt werden. Nur vor diesem Hintergrund sind die Ereignisse von Kronstadt verständlich.

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1921: Revolution am Wendepunkt

Zur Geschichte der Russischen Revolution

Hanns Graaf

Die Russische Revolution befand sich nach ihrem Sieg im Oktober 1917 in einer sehr prekären Situation. Schon Anfang 1918 begann der Bürgerkrieg, der bis 1921 andauerte. Er wurde von allen Seiten sehr brutal geführt. Erhebliche Teile der ohnehin schlechten Infrastruktur wurden zerstört. Mehrere Millionen Bewaffnete und Zivilisten kamen durch Kampfhandlungen, durch Hunger und Epidemien um. Der Weltkrieg war für Sowjetrussland zwar im März 1918 durch den Friedensvertrag von Brest-Litowsk beendet, doch es verlor dadurch große Gebiete und viele Ressourcen. „1921: Revolution am Wendepunkt“ weiterlesen