Wie grün ist die Ökologie?

Hanns Graaf

„Nachhaltig“ und „ökologisch“ sind inzwischen zentrale Begriffe in Politik, Medien und Werbung. Gemeint ist damit der sparsame Umgang mit Ressourcen, die Schonung der natürlichen Umwelt, die Nutzung geschlossener Stoffkreisläufe in der Produktion, die Vermeidung von Abfällen und des Eintrags von Giften in die Umwelt usw. Ohne Zweifel sind das Anliegen, die jeder vernünftige Mensch angesichts der globalen Umweltprobleme unterstützen sollte.

Die öffentliche Diskussion von Umweltproblemen und der herrschenden Wirtschaftsweise wurde v.a. durch das Buch „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome von 1972 angestoßen. Darin vertraten die Vordenker eines links-bürgerlichen Öko-Reformismus die These, dass das auf Wachstum und Profit orientierte System des Kapitalismus nicht so weiterbetrieben werden könne wie bisher, da so die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit zerstört und die Rohstoffe schon bald erschöpft sein würden.

Ein halbes Jahrhundert später zeigt sich aber, dass bestimmte Negativ-Tendenzen, z.B. die Verschmutzung der Meere durch Plastikabfälle oder die Abholzung der Regenwälder, weiter zugenommen haben, doch zugleich v.a. in den imperialistischen Metropolen auch Fortschritte in puncto Umwelt erzielt worden sind, z.B. bei der Luft- und Wasserqualität, bei der Einführung von Grenzwerten oder bei der Nutzung von Technologien, die weniger Energie und Ressourcen verbrauchen. Insgesamt ist daher das Lebensniveau der Menschheit gestiegen und nicht gesunken – trotz aller Probleme und trotzdem der Stand von Wissenschaft und Technik eine noch weit bessere Entwicklung ermöglicht hätte. Dass diese nicht erfolgte, liegt einzig und allein an der imperialistischen Weltordnung.

„Wie grün ist die Ökologie?“ weiterlesen

Grüner Sozialismus?

Hanns Graaf

Dieser Beitrag befasst sich nicht, wie man vermuten könnte, mit ökosozialistischen Konzepten, sondern mit den Auffassungen der „Klimakritiker“-Szene. In deren Beiträgen zur Klimafrage oder zur Energiewende (EW) tauchen regelmäßig Aussagen wie die folgenden auf:

  • Klimaschutz-Politik ist eine sozialistische Maßnahme, weil sie staatliche Anordnungen trifft und Zwangsmaßnahmen durchsetzt, die an die Staatswirtschaft des Ostblocks erinnern;
  • die Ideologiegläubigkeit der Grünen und ihrer Gefolgschaft auch in anderen Parteien ähnelt dem mehr oder weniger weltfremden, dogmatischen Agieren des DDR-Politbüros;
  • die im Zuge der Klimarettung aktuell schon wirksamen bzw. geplanten Einschränkungen der individuellen Lebenstätigkeit seinen sozialistisch;
  • unter Merkel würde die BRD zu einer DDR 2.0;
  • die „Große Transformation“ bedeutet Einführung des Sozialismus;
  • die Marktwirtschaft wird durch eine Planwirtschaft ersetzt.

Solche u.ä. Positionen findet man in vielen „klimakritischen“ Publikationen und Internetforen. Wir wollen uns diese Meinungen genauer anschauen.

„Grüner Sozialismus?“ weiterlesen

Die MLPD und die Ökologie

Hanns Graaf

Das Programm der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD) enthält auch ein Kapitel zur Umwelt: „Die existentielle Gefahr einer globalen Umweltkatastrophe“ (https://www.mlpd.de/parteiprogramm). Wir wollen in diesem Beitrag untersuchen, inwieweit die MLPD eine marxistische Sicht auf dieses Thema hat und ob ihre Aussagen für den Kampf der Arbeiterklasse gegen die Zerstörung der Umwelt im Kapitalismus hilfreich sind.

„Die MLPD und die Ökologie“ weiterlesen