Staatskapitalismus statt Sozialismus (Teil 1 von 2)

Ein Beitrag zur Konzeption einer nachkapitalistischen Wirtschaft

Hanns Graaf

Schon Anfang und Mitte der 1920er Jahre begann in der internationalen Linken eine Diskussion über den Klassencharakter der UdSSR. Mit dem Aufstieg Stalins und der Etablierung jener Strukturen, die wir heute „Stalinismus“ nennen, spitzte sich diese Diskussion noch zu. Die einen sahen die UdSSR als mehr oder weniger „sozialistisch“ an, andere, v.a. Trotzki, bezeichneten sie als „degenerierten Arbeiterstaat“, wieder andere, darunter z.B. RätekommunistInnen und AnarchistInnen, verstanden die UdSSR als Staatskapitalismus. Bis heute trennt die Frage der Charakterisierung der UdSSR und des „Ostblocks“ die Linke in gegensätzliche Lager. „Staatskapitalismus statt Sozialismus (Teil 1 von 2)“ weiterlesen

Kurioses zum Gipfel

Hanns Graaf

Anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg veröffentlichte die Gruppe ArbeiterInnenmacht (GAM) eine Broschüre unter dem Titel „Unite against G 20“. Der Untertitel betont: Den Feind verstehen, um ihn zu bekämpfen. (she. www.arbeiterinnenmacht.de) „Kurioses zum Gipfel“ weiterlesen

Der „grüne Reformismus“: eine reaktionäre Utopie

Hannes Hohn

Seit den 1970er Jahren spielen Fragen der Ökologie eine wichtige Rolle: u.a. die Verschmutzung der Umwelt, die Ressourcenfrage, der Artenschwund, die Abholzung der Regenwälder, der Klimaschutz u.a.. Nicht nur im Massenbewusstsein und in den Medien, auch in der Politik, in der Wissenschaft und in der Wirtschaft wird die „Ökologie“ in Form von Gesetzen, Verordnungen und diversen Maßnahmen und Strukturen wirksam. Ein nicht unerheblicher Teil der Wirtschaft ist auf dem Gebiet der „Umwelt“ tätig bzw. unternimmt Anstrengungen, umweltfreundlich(er) zu produzieren. Die Maßnahmen der Energiewende sind mit milliardenschweren Investitionen und Subventionen verbunden. Zudem wechselwirken all diese Bereiche. Die Politik stützt sich auf bestimmte Sektoren der Wissenschaft, die wiederum mit staatlichen Strukturen, NGOs und Medien verbunden sind …

Wir wollen uns hier v.a. der Umweltbewegung in Deutschland zuwenden, die zwar wesentliche Gemeinsamkeiten mit ökologischen Bewegungen in anderen Ländern hat, aber auch einige Besonderheiten aufweist. „Der „grüne Reformismus“: eine reaktionäre Utopie“ weiterlesen

Die Linke und die Klimafrage

Hannes Hohn

Es gibt nur wenige Themen, wo sich nahezu die gesamte Linke – nicht nur in Deutschland – so einig ist wie bei der Frage des Klimas. Wir wollen hier weniger auf die Frage eingehen, ob die von Politik und Medien massiv vertretene Position, nach der uns eine Klimakatastrophe durch den vermehrten Ausstoß von CO2 drohe, wissenschaftlich korrekt ist oder nicht. Diesem Thema haben wir uns auf dieser Seite schon mehrfach gewidmet. Hier wollen wir untersuchen, welche Positionen die Linke vertritt und mittels welcher Methode sie zu ihren Ansichten gelangt. Sicher gibt es innerhalb der Linken Differenzierungen, doch positionell und in der Methode gibt es auch – und vor allem – grundlegende Übereinstimmungen. „Die Linke und die Klimafrage“ weiterlesen

Mobil in Eigenregie

Hanns Graaf

Am 20.3.17 erschien an dieser Stelle ein Artikel über Carsharing und Mitfahrpraxis unter dem Aspekt, was das mit der Arbeiterbewegung und der Linken zu tun hat. Darin vertraten wir die Auffassung, dass diese neuen Mobilitätsformen nicht kommerziellen Unternehmen überlassen  werden sollten, sondern die Arbeiterbewegung die Initiative übernehmen und genossenschaftliche Strukturen aufbauen sollte und auch könnte. Manchen LeserInnen mag diese Orientierung etwas utopisch erschienen sein. Doch das folgende Beispiel, das unser Leser Jan Mann in einem Bericht bei SpiegelOnline (SPON) gefunden hat, zeigt, wie durchaus realistisch und aktuell unsere Orientierung ist. „Mobil in Eigenregie“ weiterlesen

Mit Verboten gegen Erdogan?
Nationalisten machen mobil

Martin Suchanek

Mit freundlicher Genehmigung des Autors übernommen von www.arbeitermacht.de

Immer bizarrer werde Erdogan, empört sich CDU-Vizevorsitzende Klöckner anlässlich von Erdogans jüngsten verbalen Attacken auf EU-PolitikerInnen. Die deutsche Kanzlerin in die Nähe von Nazis zu stellen, gehöre sich schließlich nicht. Anders als die offenen RassistInnen und RechtspopulistInnen fordere sie schließlich keinen neuen „Kulturkampf“ gegen den Islam. „Mit Verboten gegen Erdogan?
Nationalisten machen mobil“
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ABC des Marxismus XI: Was ist die Guerillastrategie?

Das Wort „Guerilla“ ist die Verkleinerungsform des spanischen Wortes „Guerra“, der Krieg, und bedeutet so viel wie Kleinkrieg. Heute bezeichnet man damit meist den militärischen Kampf von nichtregulären, aufständischen Einheiten gegen eine Besatzungsmacht oder gegen die Regierung. „ABC des Marxismus XI: Was ist die Guerillastrategie?“ weiterlesen

Teile und herrsche? Gesellschaftliche Perspektiven des Carsharings

Hanns Graaf

Sich die Benutzung eines PKWs zu teilen – das Carsharing – kommt immer mehr in Mode. Im Straßenbild keiner größeren Stadt fehlen die diversen Logos der inzwischen über 150 Carsharing-Firmen. Lt. dem Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) gab es 2015 über 1.260.000 Kunden von Carsharing-Stationen – ein Zuwachs von 21% gegenüber dem Vorjahr. Bei stationsunabhängigen Angeboten gab es sogar eine Steigerung um 26%, über 800.000 Menschen nutzten solche Angebote in insgesamt sieben Großstädten. Derzeit gibt es 4.600 Carsharing-Stationen in 537 Orten in Deutschland mit über 9.000 Fahrzeugen. Das seit nunmehr fast 30 Jahren anhaltende Wachstum dieser Autonutzungs- bzw. Unternehmensform wird sich mit Sicherheit auch in den nächsten Jahren – und nicht nur in Deutschland – fortsetzen. „Teile und herrsche? Gesellschaftliche Perspektiven des Carsharings“ weiterlesen

ABC des Marxismus X:
Wer war Che Guevara?

Für viele Linke ist Che, wie er meist genannt wird, ein Vorbild oder gar eine Ikone. Doch er steht für ganz unterschiedliche „Verdienste“: er war einer der Führer der Kubanischen Revolution, er war ein mutiger und selbstloser antiimperialistischer Kämpfer. Manche sehen ihn als Stalinisten, andere als „unbewußten Trotzkisten“. „ABC des Marxismus X:
Wer war Che Guevara?“
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Ein stalinophiler Ausrutscher?

Zu einem Artikel der Gruppe Arbeitermacht

Hanns Graaf

Der Trotzkismus kann für sich in Anspruch nehmen, gegen den Stalinismus gekämpft und dessen unterdrückerische, reaktionäre und konterrevolutionäre Rolle entlarvt zu haben. Das ist unbestreitbar, auch wenn man nicht allen seinen Analysen zustimmen mag. Umso verwunderlicher ist es daher, wenn eine trotzkistische Gruppe Leuten eine Plattform gibt, die offen eine Relativierung und Beschönigung des Stalinismus betreiben. „Ein stalinophiler Ausrutscher?“ weiterlesen