Mit Computern wird alles besser

Strukturen der DDR

Petra Heller

In den 1980er Jahren wurden auch in der DDR in größerem Umfang Computer eingeführt. Dagegen war an sich nichts einzuwenden, wenn damit nicht die Vorstellung verbunden gewesen wäre, dass die Verbesserung der Technik, dass die Einführung neuer Technologie die einzigen Mittel wären, um die Gesellschaft voran zu bringen. Diese Vorstellung war aber gerade dem Stalinismus eigen. Stalin prägte einmal die Slogans „Die Technik entscheidet alles!“ und „Die Kader entscheiden alles“ – wobei mit „Kadern“ die Bürokratie gemeint war. Dass neue Technik ein Mittel zur Entwicklung der Gesellschaft ist, wird wohl kein(e) MarxistIn leugnen. Doch was bedeutet deren Einführung hinsichtlich der gesellschaftlichen Strukturen? „Mit Computern wird alles besser“ weiterlesen

Marx im Heiligenschrein: Zum 200. Geburtstag von Karl Marx

Anmerkungen zu einem Artikel von Martin Suchanek

Hanns Graaf

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Marx wurde in seiner Heimatstadt Trier, reichlich verspätet, eine Statue für einen der bedeutendsten und wirkungsträchtigsten Denker der Menschheit aufgestellt. Auch sonst ist das Marx-Jubiläum Anlass, Marx auf einen Sockel zu heben. Wir wollen hier einen Blick auf die Marx-Rezeption der marxistischen Linken werfen. Deren Vielfalt macht es notwendig, dies – pars pro toto – anhand eines Beispiels zu tun. Dazu nehmen wir einen Text von Martin Suchanek, der am 5. Mai von der Gruppe Arbeitermacht (GAM) veröffentlicht  wurde (Quelle). Anhand dieses Artikels möchten wir zeigen, dass die Marx-Rezeption der Linken – bei allen Unterschieden – grundsätzliche Mängel aufweist und in vieler Hinsicht mehr mit der Pflege eines Dogmas zu tun hat als mit einer historisch-kritischen Verarbeitung des Werkes von Marx. „Marx im Heiligenschrein: Zum 200. Geburtstag von Karl Marx“ weiterlesen

Das Bedingungslose Grundeinkommen – Verheißung oder Illusion?

Hanns Graaf

Das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) rückt immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Auch große Teile der Linken bis weit hinein in das reformistische Milieu von DGB, SPD und Linkspartei äußern sich dazu. Sogar einige offen bürgerliche Kräfte befürworten das BGE, etwa Tesla-Chef Elon Musk, der Telekom-Chef Höttges oder der DM-Drogerieketten-Gründer Götz Werner. Zwei ihrer Argumente dabei sind, dass durch die digitale Revolution immer mehr Arbeitsplätze verschwinden würden und die staatliche Bürokratie abgebaut werden müsste. „Das Bedingungslose Grundeinkommen – Verheißung oder Illusion?“ weiterlesen

Fundstück XXXI

Die Menschen sind die Produzenten ihrer Vorstellungen, Ideen pp., aber die wirklichen, wirkenden Menschen, wie sie bedingt sind durch eine bestimmte Entwicklung ihrer Produktivkräfte und des denselben entsprechenden Verkehrs bis zu seinen weitesten Formationen hinauf. Das Bewusstsein kann nie etwas Andres sein als das bewusste Sein, und das Sein der Menschen ist ihr wirklicher Lebensprozess.

Marx/Engels: Die deutsche Ideologie

ABC des Marxismus XXVII: Was bedeutet Verstaatlichung?

Die neoliberale Wirtschaftspolitik macht den staatlichen Sektor, öffentliche Ausgaben und das Regulieren des Marktes für alle Krisen und Probleme verantwortlich. Nach dem Zusammenbruch des Stalinismus wurde auch in diesen Ländern die Wirtschaft privatisiert. Das Privateigentum und der „freie“ Markt erscheinen alternativloser als je zuvor. Bürokratismus, Ineffizienz und Korruption brachten dem staatlichen Sektor aber auch von Seiten der KonsumentInnen und der Arbeiterklasse einen schlechten Ruf ein. „ABC des Marxismus XXVII: Was bedeutet Verstaatlichung?“ weiterlesen

Marxismus und Verstaatlichung (Teil 2)

Hanns Graaf

3. Die II. Internationale zur ökonomischen Rolle des Staates

Bei nicht wenigen „MarxistInnen“ treffen wir die Meinung an, dass die Verstaatlichung im Kapitalismus ein „fortschrittlicher Akt“ wäre. Manche Linke glauben, dass es in sozialer oder ökologischer Hinsicht von Vorteil ist, wenn anstatt privater Kapitaleigner der Staat als Unternehmer auftritt bzw. in starkem Maße regulierend in das Wirtschaftsleben eingreift. Das mag von Fall zu Fall auch so sein, doch generell ist es sicher nicht so, wie die Erfahrungen mit staatskapitalistischen Sektoren oder Staaten zeigen. „Marxismus und Verstaatlichung (Teil 2)“ weiterlesen

150 Jahre „Das Kapital“ von Marx

Hanns Graaf

Als am 14. September 1867 der erste Band des „Kapitals“ von Karl Marx erschien, waren wohl nur der Autor selbst und sein Freund Engels davon überzeugt, ein epochales Werk in die Welt gesetzt zu haben, das diese nicht nur interpretiert, sondern auch grundlegend verändert. Heute, 150 Jahre später, wird wohl niemand bezweifeln, dass die Ideen von Marx die Entwicklung der Welt tatsächlich stark beeinflusst haben – auch wenn der Kommunismus noch immer nicht realisiert ist, wie Marx und Engels gehofft haben, oder der revolutionäre Prozess die Welt diesem zumindest näher gebracht hat. „150 Jahre „Das Kapital“ von Marx“ weiterlesen

ABC des Marxismus XXI: Was bedeutet „Permanente Revolution“?

Die Frage, was das Wesen der Revolution des Proletariats zum Sturz der kapitalistischen Ordnung ist, hat MarxistInnen schon immer beschäftigt. Marx und Engels haben keine Theorie der proletarischen Revolution ausgearbeitet, jedoch haben sie durchaus wesentliche Eckpunkte einer solchen formuliert. Insbesondere haben sie die Erfahrungen der Revolutionen von 1848/49 und der Pariser Kommune von 1871 verarbeitet. „ABC des Marxismus XXI: Was bedeutet „Permanente Revolution“?“ weiterlesen

Die Produktrevolution

Ein Beitrag zur Konzeption einer nachkapitalistischen Wirtschaft

Hanns Graaf

Karl Marx hat die Entwicklung des Kapitalismus und dessen Funktionsweise analysiert, darunter auch Aspekte des Übergangs vom Handwerk zur Manufaktur und schließlich zur industriellen Großproduktion. Doch die Frage der Veränderungen des Gebrauchswertes der Produkte interessierte Marx kaum. Dabei vollzog sich auf diesem Gebiet eine unerhörte Umwälzung. „Die Produktrevolution“ weiterlesen