Nuclear waste: What do we do with it?

Vorbemerkung: Die Entsorgung radioaktiver „Abfälle“ – meist als „Endlagerung“ von „Atommüll“ bezeichnet – wird immer noch als ein wesentliches Argument gegen die Kernenergie gebraucht. Die „öffentliche“ Debatte dazu ist aber meist durch Behauptungen geprägt, die im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Kernphysik und der Kerntechnik stehen. Wir verlinken darum das folgende Video, weil darin eine seriöse und wissenschaftlich fundierte Darstellung des Sachverhalts jenseits aller Ideologie erfolgt. Das Video wurde von der Physikerin Prof. Sabine Hossenfeld erstellt. Marxisten würden den Sachverhalt natürlich in einen größeren gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang einbetten, was im Video nicht geschieht. Doch jede Bewertung einer Technologie und ihrer Perspektive gründet – im Sinne einer materialistischen Anschauung – auf einem fundierten Verständnis der mit ihr verbundenen naturwissenschaftlichen und technischen Fragen. Das Video wird dem gerecht, es ist gut verständlich und befördert eine sachliche Bewertung der diversen Mythen der „grünen“ Anti-Atom-Ideologie und wird deshalb von uns zum Anschauen und Weiterleiten empfohlen. Redaktion Aufruhrgebiet

Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=aDUvCLAp0uU

Die Letzte (De)Generation

Hannah Behrendt

Seit Monaten berichten die Medien lang und breit von den Aktionen der Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ (LG). Diese meist jungen und offenbar wenig mit dem Zwang der Lohnarbeit befassten Menschen sorgen für Schlagzeilen, indem sie öffentliche Gebäude oder Gemälde mit Essen bewerfen und sich auf Straßen festkleben. Zuletzt legten sie sogar Flughäfen für Stunden lahm, indem sie die Pisten besetzten und Starts und Landungen verhinderten. Eines ist den Aktivisten damit sicher gelungen: für Aufmerksamkeit zu sorgen und auf ihr Anliegen, den Klimaschutz, hinzuweisen.

Eine klare Mehrheit der Bevölkerung lehnt diese Aktionen der LG aber ab – obwohl sie durchaus ihr Anliegen des Klimaschutzes teilt. Es gibt aber auch eine Minderheit, welche diese Art der Aktionen der LG teilt, weil sie meint, dass nur so beim Klimaschutz etwas erreicht werden könne. Bis in die „Spitzen“ der Gesellschaft reicht die Sympathie für die LG. So äußerte sich z.B. Verfassungsschutzpräsident Haldenwang, dass er ihre Aktionen „großartig“ finde und darin nichts Verfassungsfeindliches sehe. Passend dazu meinen Sprecher von Fridays für Future (FFF), wir hätten „keine Zeit mehr für Demokratie“.

Für die Linke und fortschrittliche Menschen ist es sehr wichtig, eine rationale Einschätzung der LG vorzunehmen. Schauen wir uns deshalb an, was ihre Ziele und Methoden sind und wie diese zu bewerten sind.

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Kernkraft: Irrweg oder Ausweg?

Paul Pfundt

Sollen die letzten drei AKW in Deutschland noch länger als geplant am Netz bleiben, um die befürchtete Energiekrise im Hebst und Winter abzumildern? Diese Frage treibt gegenwärtig Politik und Medien um. Selbst im „grünen“ Milieu das bisher strikt für den Ausstieg aus der Kernenergie war, beginnt man einzuknicken. Umfragen zeigen inzwischen eine Mehrheit für eine kurzzeitige oder sogar generelle Weiternutzung der Kernenergie.

Wir wollen hier die grundsätzliche Frage betrachten, ob Kernenergie überhaupt eine für die Zukunft sinnvolle Option ist. Gegen die zivile Nutzung der Kernkraft gibt es mehrere zentrale Argumente. Sehen wir sie uns genauer an.

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Windige Argumente

Hannah Behrendt

Der von der neuen Ampel-Regierung anvisierte Kohleausstieg bis 2030, die Ausweitung der E-Mobilität, die Nutzung von Wasserstoff u.a. Maßnahmen sollen dadurch ermöglicht werden, dass die Erneuerbaren Energien (EE) massiv ausgebaut werden. Das erscheint umso nötiger, als neben dem Kohleausstieg bis Ende 2022 auch auf die Kernenergie verzichtet wird. Während also mit Kohle und Kernenergie Kapazitäten, die derzeit ca. 40% des Stroms erzeugen, verschwinden sollen, steigt zugleich der Strombedarf durch die Dekarbonisierung, die E-Mobilität usw. rapide an. Die Stromversorgung steht somit nicht nur vor dem Problem der Unsicherheit der EE durch die natürlichen Schwankungen (Windflaute und Dunkelheit), sondern nun auch noch vor der Frage des drohenden Strommangels, die so bisher nicht stand, da noch genug zuverlässige Erzeuger am Netz waren. Allein die Abschaltung von 3 der letzten 6 Kernkraftwerke im Januar 2022 bedeutet, dass ca. 6-7% der Gesamterzeugerkapazitäten verloren gehen.

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Vorwärts in die Sackgasse!

Hanns Graaf

Die kommende Ampel-Regierung wird die Klimapolitik forcieren. Deren Kern ist die Dekarbonisierung, d.h. der Ausstieg bzw. die starke Reduzierung der Benutzung fossiler Energieträger. Zugleich wird absurderweise auch der Ausstieg aus der CO2-freien Kernenergie bis Ende 2022 zu Ende geführt. So wird die Politik der Energiewende (EW) weitergeführt und – nachdem der Ausbau der „Erneuerbaren Energien“ (EE) zuletzt ins Stocken gekommen war – wieder beschleunigt.

Dabei sind wesentliche Grundlagen für ein Stromsystem, das auf EE basiert, bisher gar nicht umgesetzt worden: der Netzausbau und v.a die Schaffung von Stromspeichern. Ohne diese macht der weitere Ausbau der EE aber keinen Sinn, weil der phasenweise vorhandene „überschüssige“ Strom aus Wind und Sonne nicht verteilt und gespeichert werden kann, um Dunkelflauten – kein Wind, keine Sonne – auszugleichen.

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Unerwünschte Wahrheiten. Eine Rezension

Hanns Graaf

Dass ein Buch zum Klima, das stolze 25 Euro kostet, schon nach wenigen Monaten in dritter Auflage erscheint, ist bemerkenswert. Das Buch „Unerwünschte Wahrheiten. Was sie über den Klimawandel wissen sollten“ erschien 2020 im Verlag Langenmüller. Die Autoren sind nicht nur in der „Klimakritiker-Szene“ bekannt: der Chemiker und Experte für „Erneuerbare“ Prof. Fritz Vahrenholt und der Geologe Dr. Sebastian Lüning, der auch als IPCC-Gutachter tätig ist. Beide betreiben die Klima- und Energie-Seite www.kaltesonne.de. 2012 veröffentlichten beide ihr erstes Klima-Buch „Die kalte Sonne“ und sorgten damit für viel „Beachtung“ v.a. bei „alarmistischen“ Klimatologen und in etlichen Medien, die nicht müde wurden, die Thesen des Buches und die Autoren zu diskreditieren. Der Grund für die Aufregung? Vahrenholt und Lüning hinterfragten die These von der anthropogen Klimakatastrophe kritisch und plädierten u.a. dafür, die natürlichen Klimafaktoren stärker zu berücksichtigen.

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Grüner Sozialismus?

Hanns Graaf

Dieser Beitrag befasst sich nicht, wie man vermuten könnte, mit ökosozialistischen Konzepten, sondern mit den Auffassungen der „Klimakritiker“-Szene. In deren Beiträgen zur Klimafrage oder zur Energiewende (EW) tauchen regelmäßig Aussagen wie die folgenden auf:

  • Klimaschutz-Politik ist eine sozialistische Maßnahme, weil sie staatliche Anordnungen trifft und Zwangsmaßnahmen durchsetzt, die an die Staatswirtschaft des Ostblocks erinnern;
  • die Ideologiegläubigkeit der Grünen und ihrer Gefolgschaft auch in anderen Parteien ähnelt dem mehr oder weniger weltfremden, dogmatischen Agieren des DDR-Politbüros;
  • die im Zuge der Klimarettung aktuell schon wirksamen bzw. geplanten Einschränkungen der individuellen Lebenstätigkeit seinen sozialistisch;
  • unter Merkel würde die BRD zu einer DDR 2.0;
  • die „Große Transformation“ bedeutet Einführung des Sozialismus;
  • die Marktwirtschaft wird durch eine Planwirtschaft ersetzt.

Solche u.ä. Positionen findet man in vielen „klimakritischen“ Publikationen und Internetforen. Wir wollen uns diese Meinungen genauer anschauen.

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Energiewende: Erfolg oder Desaster?

Hanns Graaf

Die neuesten Zahlen vermitteln den Eindruck, als wäre die „Energiewende“ (EW) ein großer Erfolg. Nahezu euphorisch berichten die Großmedien, dass der Anteil der „Erneuerbaren Energien“ (EE) an der Stromproduktion auf bis zu 55% gestiegen sei. Windräder sind inzwischen die größten Erzeuger. Diese Zahlen sind auch deshalb bemerkenswert, weil der Zubau von Wind- und Solaranlagen zuletzt aus verschiedenen Gründen stark eingebrochen war. Nun versucht die Bundesregierung, durch die Aushöhlung der Abstandsregeln für Windräder und eine Art von Gewinnbeteiligung der Kommunen, den Bau von Windrädern wieder anzukurbeln. Ohne Frage wird – trotz der Kritik aus dem „grünen“ Milieu, dass die EW zu langsam voran getrieben würde – der Ausbau der EE weitergehen. So nähern wir uns scheinbar unaufhaltsam dem zentralen Ziel der EW, die fossilen Energieträger und die Kernenergie komplett zu ersetzen. Dafür spricht auch der Beschluss des Bundestages zum Kohleausstieg, der bis 2038 erfolgen soll, sowie die Abschaltung des AKW Philippsburg am 31.12.19. Diese Anlage hatte einen Restwert von etwa 3 Mrd. Euro und hätte noch jahrelang wie bisher schon ohne Komplikationen laufen können. Hieran zeigt sich, dass eine Grundlage der EW eine gigantische Kapitalvernichtung und -entwertung ist, ohne die der Zubau der EE gar nicht möglich wäre. Bis 2022 soll der deutsche Atomausstieg komplett vollzogen sein.

Soweit die „positiven“ Nachrichten – zumindest für gutgläubige „Grüne“ und Klimaschützer.

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Greta folgen?

Hannah Behrendt

Am 22.10.19 veröffentlichte die „Sozialistische Organisation Solidarität“ (Sol) einen Artikel zu Fridays for Future (FfF) und Greta Thunberg (https://solidaritaet.info/2019/10/greta-folgen/). Der Artikel ist insofern von Interesse, weil die Gruppe Sol erst kurz davor entstanden war, als sich die trotzkistische Strömung „Comitee for a workers international“ (CWI) gespalten hatte. Für Außenstehende (und vielleicht auch für Insider) ist nur schwer nachvollziehbar, was die Gründe für diese Spaltung sind. Eine neue Programmatik oder eine tiefere Analyse oder Kritik an der Politik des CWI gibt es von den CWI-Bruchstücken jedenfalls nicht. (In einem früheren Beitrag haben wir die Klima-Position der CWI bzw. ihrer deutschen Sektion SAV analysiert: https://aufruhrgebiet.de/2016/08/sav-und-ipcc/).

Wie wollen hier nun betrachten, was die Sol zur Klimafrage und zu FfF zu sagen hat. Zu Beginn geht Autor Sebastian Sommerer, auf Gretas Segeltörn in die USA ein: „Viele rechte Vorwürfe – wie gegen ihre Reise in die Vereinigten Staaten mit einem Segelboot, was angeblich mehr CO2 verbraucht hat, als ein Flug – sind absurd und lenken vom eigentlichen Kern der Debatte ab. Sie wird angegriffen, um Maßnahmen gegen Klimazerstörung insgesamt zu bekämpfen.“

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Wasserstoff: Der neue Öko-Hype?

Paul Pfundt

Jahrelang wurde von der Öko-Lobby das E-Auto als wesentliches Mittel gepriesen, um den Verkehr sauberer zu machen und die CO2-Emissionen zu mindern. Inzwischen spricht sich jedoch immer mehr herum, dass E-Autos in keinerlei Hinsicht eine Lösung für irgendwas darstellen. Die vor Ort eingesparten Emissionen entstehen nur woanders, nämlich dort, wo der Strom erzeugt wird. Der kommt aber oft noch aus Kohlekraftwerken. Nun verweisen die Ökos gern darauf, dass man diese ja abschalten will. Nur ist das in absehbarer Frist unmöglich, weil von den „Erneuerbaren“ nur die Windenergie massiv ausgebaut werden kann. Die Umstellung auf E-Mobilität würde aber praktisch bedeuten, dass der Stromverbrauch sich verdoppeln und die Zahl der Windräder sich mindestens verdreifachen würde. Auch durch die notwendige Ausdehnung der Stromspeicherung mittels Batterien und den Netzausbau würden die Stromverluste zunehmen. Und: wo soll der viele Strom bei Windflaute herkommen und was kostet der Aufbau einer Elektro-Lade-Infrastruktur?

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