In den Kämpfen von Unterdrückten und in sozial-revolutionären Konzepten gab es immer das Bestreben, die Fremdbestimmung über soziale Strukturen, sei es durch den Staat, durch die Kirche, durch Privateigentümer usw. zu beenden und an deren Stelle die Selbstverwaltung zu setzen. Diese Bestrebungen nahmen verschiedene Formen an: demokratische Kontrolle, Arbeiterkontrolle, Streikkomitees, Räte usw.. Das Selbstverwaltungsstreben ist Ausdruck der Überwindung von Verhältnissen, die Marx mit dem Begriff der „Entfremdung“ beschrieben hat. Damit meinte er, dass die Menschen die Verhältnisse nicht selbst-bewusst bestimmen, sondern sie von ihnen „beherrscht“ werden. Das Privateigentum über die Produktionsmittel ist dabei von zentraler Bedeutung. Erst dessen Enteignung ermöglicht die volle Kontrolle über Produktion und Verteilung durch die ProduzentInnen und KonsumentInnen. Die Verwaltung von Produktion und Verteilung soll lt. Marx direkt, also möglichst ohne Dazwischentreten „Dritter“, also des Staates, erfolgen.
„ABC des Marxismus XXXVIII: Was sind Genossenschaften?“ weiterlesenDie Spanische Revolution (5/6)
Die Kollektivierung auf dem Land
Hanns Graaf
Beiträge über die Ereignisse in Spanien von 1936-39 betrachten meist den Bürgerkrieg und die verschiedenen politischen Kräfte. Weniger Beachtung finden aber die sozial-ökonomischen Umbrüche in jenen Gebieten, wo die ArbeiterInnen und Bauern den bürgerlichen Staat zerschlugen bzw. entmachteten, das Privateigentum enteigneten und das soziale und ökonomische Leben gemeinschaftlich regelten. Deshalb wollen wir hier diese Veränderungen, besonders das Entstehen kollektiver bzw. genossenschaftlicher Wirtschaftsformen auf dem Land – was in diesem 5. Teil unserer Artikelserie geschieht – und in der Industrie genauer beleuchten. Das scheint uns auch deshalb interessant, weil sie einen Vergleich mit den Ereignissen der Russischen Revolution von 1917 und der Politik der Bolschewiki erlauben.
„Die Spanische Revolution (5/6)“ weiterlesenFundstück LIX
Freiheit kann nur durch Freiheit geschaffen werden, das heißt durch einen allgemeinen Volksaufstand und durch die freie Organisation der Arbeitermassen von unten.
Bakunin
Wagenknechts Sicht auf Aufstehen
Hannah Behrendt / Hanns Graaf
Gibt es eigentlich Aufstehen noch? Nachdem die Bewegung vor etwa einem Jahr mit viel medialem Tamtam von Sahra Wagenknecht u.a. Prominenten aus der Taufe gehoben wurde, ist heute nicht mehr viel davon zu hören. Quasi anlässlich des ersten Jahrestages gab Wagenknecht am 26.8.19 der Berliner Zeitung ein Interview, in dem sie die Entwicklung von Aufstehen bilanziert und darauf eingeht, was die Probleme von Aufstehen sind und ob die Bewegung nicht überhaupt schon gescheitert ist.
„Wagenknechts Sicht auf Aufstehen“ weiterlesenABC des Marxismus XXXVII: Was ist Staatskapitalismus?
Als Staatskapitalismus wird meist eine kapitalistische Gesellschaft bezeichnet, wo der Staat eine bedeutende Rolle als „Regulator“ gegenüber dem privaten Kapital spielt und in Ausnahmen sogar als Eigentümer von Unternehmen, traditionell z.B. Post, Bahn, Bildung und soziale Dienste fungiert. Doch dieses Verständnis ist falsch.
„ABC des Marxismus XXXVII: Was ist Staatskapitalismus?“ weiterlesenFundstück LVIII
Revolutionär und Staatsmann vertragen sich schlecht. Bei Revolutionären, die sich die Eroberung der Staatsmacht auf die Fahnen geschrieben haben, kann man, nachdem sie ihr Zeil erreicht haben, bald feststellen, dass nicht die Revolutionäre den Staat, sondern umgekehrt der Staat die Revolutionäre erobert hat.
Rainer Thormann
Die Spanische Revolution (4/6)
Die Rolle der POUM
Hanns Graaf
Die POUM (Partido Obrero de Unification Marxista, Arbeiterpartei der marxistischen Vereinigung) wurde oft als „trotzkistisch“ bezeichnet. Der Grund dafür war, dass sich die POUM positiv auf die russische Revolution, die Politik der Bolschewiki und Trotzkis Strategie der Permanenten Revolution bezog – also einen revolutionär-kommunistischen Anspruch hatte.
„Die Spanische Revolution (4/6)“ weiterlesenNeue Broschüre zur Russischen Revolution

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Wissenschaftler vs. Klimakatastrophismus
Paul Pfundt
Am 19. Juni 2019 verabschiedeten 8 italienische Professoren, die sich mit Klimaforschung befassen, eine Petition, die sich gegen die These einer vom Menschen gemachten Klimakatastrophe und den damit verbundenen Klima-Alarmismus richtet. Die Petition war an den Staatspräsidenten, den Senat, das Parlament und die Regierung gerichtet.
Die Initiatoren der Erklärung sind:
„Wissenschaftler vs. Klimakatastrophismus“ weiterlesenFundstück LVII
Der Mechanismus der Anpassung an die verhärteten Verhältnisse ist zugleich einer der Verhärtung des Subjekts in sich; je realitätsgerechter es wird, desto mehr wird es sich selbst zum Ding, desto weniger lebt es überhaupt noch, desto unsinniger wird sein ganzer „Realismus“, der all das zerstört, um dessentwillen eigentlich die selbsterhaltende Vernunft ins Spiel kam, um der in der Konsequenz noch das nackte Leben bedroht wird.
Adorno