Der junge Marx

Eine Filmkritik

Hannes Hohn

Für MarxistInnen ist ein Film über Marx ein Muss. Dabei ensteht die Spannung schon, bevor man den Film sieht, denn man fragt sich natürlich, welche Sicht auf Marx dort präsentiert wird. Gerade als Ostdeutscher hat man noch die diversen DDR-Filme über die Großen der Arbeiterbewegung vor Augen, die meist mehr oder weniger unfreiwillig komisch wirkten und die Geschichte und ihre Akteure immer so darstellten, dass sie ins ideologische Raster des Stalinismus passten. In schlechter Erinnerung ist mir z.B. noch das Epos „Thälmann – Sohn seiner Eltern“ – Pardon: „ … seiner Klasse“. Doch um es gleich vorweg zu sagen: „Der junge Marx“ von Regisseur Raoul Peck hat mich nicht enttäuscht – im Gegenteil. „Der junge Marx“ weiterlesen

Alternative zu Staat und Kirche

Die Kinderladen-Bewegung

Hannes Hohn

In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren entstanden in der BRD und Berlin/West die ersten Kinderläden. Das waren selbstverwaltete, sich als „alternativ“ verstehende Kindereinrichtungen für Vorschulkinder. Träger waren Elterninitiativen, die meist die Form von Trägervereinen annahmen. Betreut wurden etwa 10-20 Kinder, weit weniger als es damals in anderen Einrichtungen üblich war, die eher Aufbewahranstalten waren als pädagogische Einrichtungen. Als Räumlichkeiten wurden anfangs oft Ladenräume genutzt, die leer standen, weil mit dem Aufkommen der großen Supermärkte viele kleine Händler aufgeben mussten. Daher auch der Name „Kinderladen“. Dem gleichen Konzept entsprangen später Schülerläden, wo eine Hort- und Hausaufgabenbetreuung  stattfand. Manchmal entwickelten sich diese Einrichtungen zu größeren Jugend-, Freizeit- und Kultureinrichtungen. „Alternative zu Staat und Kirche“ weiterlesen