Wagenknechts Sicht auf Aufstehen

Hannah Behrendt / Hanns Graaf

Gibt es eigentlich Aufstehen noch? Nachdem die Bewegung vor etwa einem Jahr mit viel medialem Tamtam von Sahra Wagenknecht u.a. Prominenten aus der Taufe gehoben wurde, ist heute nicht mehr viel davon zu hören. Quasi anlässlich des ersten Jahrestages gab Wagenknecht am 26.8.19 der Berliner Zeitung ein Interview, in dem sie die Entwicklung von Aufstehen bilanziert und darauf eingeht, was die Probleme von Aufstehen sind und ob die Bewegung nicht überhaupt schon gescheitert ist.

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ABC des Marxismus XXXVII: Was ist Staatskapitalismus?

Als Staatskapitalismus wird meist eine kapitalistische Gesellschaft bezeichnet, wo der Staat eine bedeutende Rolle als „Regulator“ gegenüber dem privaten Kapital spielt und in Ausnahmen sogar als Eigentümer von Unternehmen, traditionell z.B. Post, Bahn, Bildung und soziale Dienste fungiert. Doch dieses Verständnis ist falsch.

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Die Spanische Revolution (4/6)

Die Rolle der POUM

Hanns Graaf

Die POUM (Partido Obrero de Unification Marxista, Arbeiterpartei der marxistischen Vereinigung) wurde oft als „trotzkistisch“ bezeichnet. Der Grund dafür war, dass sich die POUM positiv auf die russische Revolution, die Politik der Bolschewiki und Trotzkis Strategie der Permanenten Revolution bezog – also einen revolutionär-kommunistischen Anspruch hatte.

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Wissenschaftler vs. Klimakatastrophismus

Paul Pfundt

Am 19. Juni 2019 verabschiedeten 8 italienische Professoren, die sich mit Klimaforschung befassen, eine Petition, die sich gegen die These einer vom Menschen gemachten Klimakatastrophe und den damit verbundenen Klima-Alarmismus richtet. Die Petition war an den Staatspräsidenten, den Senat, das Parlament und die Regierung gerichtet.

Die Initiatoren der Erklärung sind:

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Fundstück LVII

Der Mechanismus der Anpassung an die verhärteten Verhältnisse ist zugleich einer der Verhärtung des Subjekts in sich; je realitätsgerechter es wird, desto mehr wird es sich selbst zum Ding, desto weniger lebt es überhaupt noch, desto unsinniger wird sein ganzer „Realismus“, der all das zerstört, um dessentwillen eigentlich die selbsterhaltende Vernunft ins Spiel kam, um der in der Konsequenz noch das nackte Leben bedroht wird.

Adorno

Die Spanische Revolution (3/6)

Anarchismus und Staat

Hanns Graaf

Im Unterschied zu allen anderen politischen Kräften der Arbeiterklasse in Spanien verfügten die AnarchistInnen schon vor 1936 über eine Massenbasis. Angesichts dessen, dass die stalinistische KP mit ihrer Volksfrontpolitik jeden Fortschritt der Revolution bekämpfte, die zentristische POUM nur auf Teile der Massen Einfluss hatte (was mit ihrer schwankenden und zögerlichen Politik zusammenhing) und die TrotzkistInnen überhaupt nur über sehr marginalen Einfluss verfügten, waren die AnarchistInnen, hinter der die Mehrheit der Arbeiterklasse und erhebliche Teile der armen Landbevölkerung standen, letztlich objektiv entscheidend für Wohl oder Wehe der Revolution.

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Der Staat als Retter?

Paul Pfundt

Die Forderung der Berliner MieterInnenbewegung zur Enteignung von Deutsche Wohnen u.a. Immobilien-Konzernen hat schon jetzt eine positive Wirkung: die Eigentumsfrage ist nicht mehr tabu. Im Gegenteil: fast im Wochentakt tauchen nun ähnliche Forderungen auf. Den Anfang machte der SPD-Linke Kevin Kühnert, der laut darüber nachdachte, BMW zu vergesellschaften. Ob es ihm damit besonders ernst ist, d.h. inwieweit er für diese Stoßrichtung einen politischen Kampf in der SPD führen wird, darf allerdings bezweifelt werden. Immerhin hat er aber seinen Vorstoß nicht sofort dementiert, wie meist bei SPD-Linken, die episodisch links blinken, üblich, sondern er hat seine Position wiederholt verteidigt. Was die SPD (von anderen Parteien gar nicht zu reden) unbedingt vermeiden will, ist, über das Privateigentum an Produktionsmitteln zu reden, der Heiligen Kuh des Kapitalismus.

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